Sehnenscheidenentzündung (Tenosynovitis) – Prävention

Zur Prävention der Tenosynovitis (Sehnenscheidenentzündung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mangelernährung – Unzureichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, wie Vitamin C, kann die Regenerationsfähigkeit von Sehnen und Muskeln beeinträchtigen.
    • Überernährung – Hoher Kalorienkonsum kann Übergewicht fördern, was die Gelenke und Sehnen zusätzlich belastet.
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen) – Reduziert die Durchblutung und beeinträchtigt die Heilungsprozesse von Sehnen und Bindegewebe.
    • Alkoholmissbrauch – Kann die Sehnenheilung negativ beeinflussen und entzündliche Prozesse verstärken.
  • Körperliche Aktivität
    • Einseitige Bewegungsmuster
      • Wiederholte monotone Tätigkeiten, z. B. Arbeiten am Computer, handwerkliche Arbeiten oder Instrumentenspielen, die bestimmte Muskelgruppen überlasten.
    • Inaktivität
      • Fehlende Ausgleichsbewegung und Muskelaktivität können zu unzureichender Durchblutung und erhöhtem Verletzungsrisiko führen.
    • Chronische Überlastung des Gelenkes
      • Wiederholte Beanspruchung ohne ausreichende Regenerationszeit, z. B. durch schwere körperliche Arbeit oder intensives Training.
  • Schlechte ergonomische Bedingungen
    • Ungünstige Arbeitsplatzgestaltung oder Werkzeuge, die eine Überbeanspruchung der Hand- und Armbewegungen fördern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention der Tenosynovitis muss auf einseitige Belastungsmuster und ausreichende Erholungsphasen geachtet werden.

  • Regelmäßige Dehnungs- und Kräftigungsübungen
    • Förderung der Elastizität und Stärke von Sehnen und Muskeln, insbesondere bei Personen, die häufig monotone Bewegungsabläufe durchführen.
    • Übungen zur Verbesserung der Flexibilität und Stabilität der Gelenke.
  • Erholungsphasen und Pausen
    • Einbau regelmäßiger Pausen bei repetitiven Tätigkeiten, um Überlastung und Entzündungen vorzubeugen.
  • Schulung in richtigen Bewegungstechniken
    • Spezifische Schulungen, z. B. in ergonomischer Haltung und Bewegungsmustern, zur Reduzierung von Fehlbelastungen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit ersten Beschwerden wie Schmerzen oder Schwellungen, um chronische Entzündungen zu vermeiden.

  • Früherkennung und Behandlung von Symptomen
    • Bei ersten Anzeichen wie Schmerzen, Schwellung oder Bewegungseinschränkungen frühzeitig medizinischen Rat einholen.
  • Orthopädische Hilfsmittel
    • Verwendung von Handgelenkschienen oder ergonomischen Hilfsmitteln zur Entlastung beanspruchter Gelenke.
  • Physiotherapie
    • Gezielte physiotherapeutische Maßnahmen zur Linderung von Symptomen und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bei bestehenden Entzündungen der Sehnenscheiden zu minimieren.

  • Langfristige Rehabilitation
    • Nach akuten Episoden gezielte Übungen zur Wiederherstellung der Sehnenfunktion und Prävention von Rückfällen.
  • Anpassung der Lebens- und Arbeitsbedingungen
    • Langfristige Optimierung der ergonomischen Bedingungen am Arbeitsplatz und im Alltag.
  • Medizinische Interventionen
    • Bei wiederkehrenden oder chronischen Verläufen: Einsatz entzündungshemmender Medikamente oder in schweren Fällen, chirurgische Eingriffe zur Beseitigung von entzündlichen Veränderungen.