Schulterläsionen – Differentialdiagnosen

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Bicepssehnenruptur ‒ Oberbegriff für den Riss mindestens einer Sehne des Musculus biceps brachii (zweiköpfige Armbeugermuskel). Es wird zwischen proximaler Bizepssehnenruptur (im Schulterbereich) und der distalen Ruptur (im Ellenbogenbereich) unterschieden.
  • Bursitis (Schleimbeutelentzündung) bei rheumatoider Arthritis (pcp)
  • Fehlverheiltes Tuberculum majus (großer Oberarmhöcker)
  • Frozen shoulder (Syn: Periarthritis humeroscapularis, schmerzhafte Schultersteife und Duplay-Syndrom) – adhäsive Kapsulitis; weitgehende, schmerzbedingte Aufhebung der Beweglichkeit der Schulter (schmerzhafte Schultersteife)
  • Kontraktur der dorsalen Kapsel
  • Impingement-Syndrom (engl. „Zusammenstoß“) – die Symptomatik dieses Syndroms beruht auf dem Vorliegen einer Einengung der Sehnenstruktur im Schultergelenk.und damit einer Funktionsbeeinträchtigung der Gelenkbeweglichkeit. Es entsteht zumeist durch Degeneration oder Einklemmung von Kapsel- oder Sehnenmaterial. Degeneration oder Verletzung der Rotatorenmanschette sind hier die häufigste Ursache.
    Symptom: Betroffene Patienten können, aufgrund der zunehmenden Einklemmung der Supraspinatussehne, den Arm kaum noch über Schulterhöhe heben. Das eigentliche Impingement entsteht subacromial, weshalb hier von Subacromialsyndrom (kurz: SAS) gesprochen wird.
  • Osteophyten (Knochenanbauten) im Bereich des Akromioklavikulargelenkes
  • Pseudarthrose ‒ Erkrankung, die durch das Ausbleiben der Heilung einer Fraktur (Knochenbruch) bedingt ist
  • Rotatorenmanschettenruptur – Riss der am Schultergelenk beteiligten Muskelmanschette [Rotatorenmanschette: Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus, Musculus teres minor und Musculus subscapularis]
  • Schulterschmerzen, die durch Veränderungen der Wirbelsäule (vertebragen), Gefäße (vaskulär) oder Nerven (neurogen) bedingt sind
  • Tendinosis calcarea der Schulter (Kalkschulter) – Kalkeinlagerung zumeist im Bereich der Ansatzsehne des Musculus supraspinatus; Prävalenz: ca. 10 % bei asymptomatischen Patienten/ca. 50 % wird symptomatisch; oft spontan regredient (rückbildend); mehr Männer als Frauen; Häufigkeit der Beidseitigkeit: 8-40 %

Weiteres

  • Iatrogen ‒ durch ärztliches Einwirken ‒ z. B. durch eingebrachtes Osteosynthesematerial (Material – zumeist Metall – was bei der operative Versorgung von Knochenbrüchen und anderen Knochenverletzungen mit Implantaten eingesetzt wird)