Schultereckgelenksarthrose (Arthrose des Akromioklavikulargelenks) – Operative Therapie

Wenn konservative Therapien wie Physiotherapie, Schmerzmedikamente, Injektionen (z. B. Corticosteroide) oder physikalische Maßnahmen bei der Arthrose des Akromioklavikulargelenks keine ausreichende Linderung bringen, können operative Eingriffe erforderlich werden. Die Wahl der Operation hängt von der Art der Arthrose und dem Zustand des Bandapparats ab.

1. Resektion des Gelenks mit dem lateralen Klavikulaende

  • Verfahren:
    • Entfernung des äußeren Anteils des Schlüsselbeins (ca. 5-10 mm), um den Gelenkspalt zu erweitern und die mechanische Reibung zwischen Klavikula (Schlüsselbein) und Akromion (Schulterdach) zu beseitigen.
  • Techniken:
    • Arthroskopische Resektion:
      • Minimalinvasive Methode.
      • Zugang über kleine Schnitte mithilfe einer Kamera und feiner Instrumente.
      • Vorteile: Schnellere Rehabilitation, geringeres Infektionsrisiko, weniger postoperative Schmerzen.
    • Offene Resektion:
      • Direkte Entfernung des lateralen Klavikulaendes über einen offenen chirurgischen Zugang.
  • Indikation:
    • Isolierte Arthrose des Akromioklavikulargelenks.
    • Intakter Bandapparat (keine Instabilität des Gelenks).
  • Ziele:
    • Schmerzlinderung durch Beseitigung der mechanischen Irritation.
    • Wiederherstellung der Schulterfunktion.

2. Rekonstruktion des Bandapparats mit Resektion des Gelenks

  • Verfahren:
    • Entfernung des arthrotischen Gelenks mit Fixation der Klavikula am Schulterblatt (Scapula).
    • Einsatz eines körpereigenen Sehnentransplantats (z. B. Hamstring-Sehne oder Gracilis-Sehne) zur Rekonstruktion der gerissenen Bänder.
  • Indikation:
    • Arthrose des Akromioklavikulargelenks infolge einer traumabedingten Verletzung (z. B. Schultereckgelenkssprengung).
    • Instabilität durch Zerreißung der stabilisierenden Bänder (z. B. coracoclaviculäre und akromioklavikuläre Bänder).
  • Ziele:
    • Wiederherstellung der Stabilität des Schultereckgelenks.
    • Vermeidung von Schmerzen und weiterer Gelenkzerstörung.

3. Ergänzende operative Verfahren

  • Debridement:
    • Entfernung von entzündetem oder degenerativem Gewebe im Gelenkraum.
    • Häufig arthroskopisch durchgeführt.
  • Synovektomie:
    • Entfernung der entzündeten Gelenkschleimhaut (Synovia), um die Entzündungsaktivität zu reduzieren.
  • Rekonstruktion komplexer Verletzungen:
    • Kombination aus Resektion, Bandrekonstruktion und Knochentransplantation bei schwerwiegenden Defekten.

Postoperative Nachsorge

  • Rehabilitation:
    • Frühzeitige Mobilisation durch physiotherapeutische Übungen.
    • Progressive Steigerung der Belastung über 6-12 Wochen.
  • Schmerztherapie:
    • Einsatz von Analgetika (z. B. Nicht steroidale Antirheumatika, NSAR) in der frühen postoperativen Phase.
  • Funktionserhalt:
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Bildgebung zur Überwachung der Gelenkfunktion und Heilung.

Prognose

  • Die Resektion des lateralen Klavikulaendes zeigt in der Regel gute Ergebnisse bei isolierter Arthrose des Akromioklavikulargelenks, mit signifikant reduzierten Schmerzen und verbesserter Funktion.
  • Bei traumatisch bedingter Arthrose mit Instabilität erfordert die Bandrekonstruktion ein längeres Rehabilitationsprogramm, bietet jedoch langfristig gute Stabilität und Schmerzlinderung.