Schenkelhalsbruch (Schenkelhalsfraktur) – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung):
- [Gehen/Stehen ist nicht möglich]
- Weichteilschäden:
- Prellmarken und Hämatom (Bluterguss) meist posterolateral (lat.: posterior, posterius – hinterer; latus – Seite, Flanke) am Trochanter major (großer Rollhügel; Übergangsbereich zwischen dem Oberschenkelkörper (Corpus femoris) und dem Oberschenkelhals (Collum femoris))
- Schürfung, Wunden im Frakturbereich (offene Fraktur)
- Fehlstellung – Verkürztes Bein mit Außenrotation (Außendrehung) – vor allem bei Dislokation (Verschiebung beziehungsweise Verdrehung von Knochen)
- Vorschäden: z. B. Infektion im späteren Operationsgebiet und peripher Zehen!, Narben
- Inspektion (Betrachtung):
- Aktive und passive Bewegungsprüfung (vor Manipulation ist eine Analgetikagabe/Schmerzmittel erforderlich!):
- [Aktives Anheben des gestreckten Beines nicht möglich
- Druckschmerz über dem Trochanter major
- Stauchungsschmerz auslösbar von der Ferse]
- Gefäßprüfung, neurologischer Status (DMS – Durchblutung, Motorik, Sensibilität)
- Feststellung, ob Begleitverletzungen/Mehrfachverletzungen vorliegen (Becken, Oberschenkel, Knie und Sprunggelenke beidseits; Handgelenk, Schulter und Wirbelsäule)
- Ggf. internistische und neurologische Untersuchung wg Grunderkrankungen (Herz, Kreislauf, Lunge, ZNS)
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.