Riesenzellarteriitis – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Im akuten Schub: körperliche Schonung und Bettruhe
- Beim Auftreten von Fieber:
- Bettruhe und körperliche Schonung (auch bei nur geringem Fieber; falls Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit ohne Fieber auftreten, ist ebenfalls Bettruhe und körperliche Schonung erforderlich)
- Fieber unter 38.5 °C muss nicht unbedingt behandelt werden!
(Ausnahmen: Kinder, die zu Fieberkrämpfen neigen; alte, geschwächte Menschen; Patienten mit einem geschwächten Immunsystem) - Bei Fieber ab 39 °C können Wadenwickel helfen die Temperatur zu senken, was oft zu einer Verbesserung des Befindens führt.
- Nach dem Fieber noch einen fieberfreien Tag Schonung, ggf. auch länger (überwiegend Bettruhe und im Haus bleiben).
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an:
- Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – wenigstens ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrele)
- Sekundären Pflanzenstoffen (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
- Weiteren Vitalstoffen (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
- Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei Riesenzellarteriitis sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
- Ernährung reich an:
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können. - Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Hinweise zur Fahreignung nach einer Riesenzellenarteriitis [1]
Gruppe 1 | Gruppe 2 | |
Riesenzellarteriitis, unbehandelt | Nein | Nein |
Karenzzeit | Entfällt | Entfällt |
Riesenzellarteriitis, behandelt BSG und CRP seit 4 Wochen normalisiert |
Ja | Ja |
Karenzzeit | Keine | Keine |
Legende
- Gruppe 1: Pkw, Lkw bis 3,5 t, Pkw plus Lkw bis 3,5 t
- Gruppe 2: Busse, Lkw > 3,5 t, Busse + Lkw > 3,5 t
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.
Maximilianstraße 14, 53111 Bonn
Telefon: 0228 76 60 60, Telefax: 0228 76 60 620, E-Mail: bv@rheuma-liga.de, Internet: www.rheuma-liga.de
Literatur
- Marx P et al.: Fahreignung bei Hirngefäßerkrankungen. Positionspapier der DGNB, DGN, DGNC, DGNR, DSG und GNP Der Nervenarzt Ausgabe 4/2019 doi:https://doi.org/10.1007/s00115-019-0680-z