Riesenzellarteriitis – Prävention
Zur Prävention der Riesenzellarteriitis muss auf eine Reduktion der Triggerfaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Genussmittelkonsum
- Rauchen – Rauchen kann chronische Entzündungsprozesse fördern und sollte bei bekannten entzündlichen Erkrankungen strikt vermieden werden.
- Alkohol – Übermäßiger Alkoholkonsum kann entzündungsfördernd wirken; moderater Konsum ist hingegen unproblematisch.
- Körperliche Aktivität
- Vermeidung von Inaktivität – Bewegungsmangel kann mit chronischen Entzündungszuständen assoziiert sein.
- UV-Licht (Sonnenexposition)
- Direkte Sonneneinstrahlung und künstliche UV-Quellen wie Solarien können Krankheitsaktivitäten auslösen. Der konsequente Gebrauch von Sonnenschutzmitteln und das Meiden von UV-Exposition sind essenziell.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Zur Prävention von Folgeerkrankungen der Riesenzellarteriitis ist der protektive Effekt bestimmter Medikamente und Lebensstiländerungen relevant.
- Acetylsalicylsäure (ASS) – In retrospektiven Studien wurde ein protektiver Effekt von ASS in niedriger Dosierung (75-100 mg/d) auf kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen/Ereignisse der Erkrankung wie Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und Apoplex (Schlaganfall) beschrieben.
- Früherkennung und Behandlung von Risikofaktoren – Regelmäßige Kontrolle von Entzündungsparametern und Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen.
- Stressmanagement – Stress kann entzündliche Prozesse fördern; Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können unterstützend wirken.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit bereits diagnostizierter Riesenzellarteriitis, um die Progression und Komplikationen der Erkrankung zu vermeiden.
- Früherkennung von Komplikationen – Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks und der Augenfunktion, um frühe Anzeichen von Sehverlust oder Aneurysmen zu erkennen.
- Corticosteroidtherapie – Optimierung der Dosierung zur Kontrolle der Entzündung, gleichzeitig Minimierung von Nebenwirkungen durch zusätzliche Osteoporose- und Magenschutzmaßnahmen.
- Therapie-Compliance – Sicherstellung der regelmäßigen Medikamenteneinnahme und ärztlichen Kontrollen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Riesenzellarteriitis zu verbessern und Langzeitfolgen zu minimieren.
- Langzeittherapie – Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der medikamentösen Therapie, insbesondere bei Nebenwirkungen durch Steroide.
- Rehabilitation – Physiotherapie zur Förderung der Beweglichkeit und zum Ausgleich von Immobilisation durch die Erkrankung.
- Anpassung des Lebensstils – Individuelle Beratung zur Förderung eines gesunden Lebensstils, um weitere kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern.