Rektusdiastase – Prävention

Zur Prävention einer Rektusdiastase muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Körperliche Aktivität
    • Schweres Heben und Tragen während der Schwangerschaft – Übermäßige Belastung kann die Bauchmuskulatur zusätzlich schwächen.
    • Extreme Bauchmuskelübungen – Insbesondere intensive Übungen wie Sit-ups während der Schwangerschaft erhöhen das Risiko einer Rektusdiastase.
    • Intensives Krafttraining – Unsachgemäßes Training der Bauch- und Rumpfmuskulatur, insbesondere bei Schwangeren.
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
    • Verstärkt den Druck auf die Bauchwand und fördert das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Schonendes Aufstehen
    • Über die Seite aus dem Liegen aufstehen, um die schrägen Bauchmuskeln zu aktivieren und die geraden zu entlasten.
  • Gezielte Kräftigung
    • Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens und der tiefen Bauchmuskulatur, wie z. B. Core-Stabilisationsübungen.
  • Moderates Training
    • Angepasste und sichere Bewegungsprogramme für Schwangere, die auf die Erhaltung der Bauchwandspannung abzielen.
  • Ernährung und Gewichtskontrolle
    • Ein gesundes Körpergewicht vor und während der Schwangerschaft hilft, den intraabdominellen Druck zu reduzieren.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit ersten Anzeichen einer Rektusdiastase, um eine Verschlechterung zu vermeiden:

  • Frühzeitige Diagnostik
    • Kontrolle der Bauchmuskulatur während und nach der Schwangerschaft durch Fachpersonal (z. B. Hebammen, Physiotherapeuten).
  • Rehabilitative Übungen
    • Einführung sanfter Rückbildungsprogramme, die auf den Erhalt und die Wiederherstellung der Rumpfstabilität abzielen.
  • Vermeidung von Belastungen
    • Verzicht auf schwere körperliche Belastungen und das Heben schwerer Lasten bis zur vollständigen Rückbildung der Bauchmuskulatur.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Langzeitschäden wie chronische Rückenschmerzen oder Bauchwandbrüche zu verhindern:

  • Langzeittherapie
    • Regelmäßiges Core- und Beckenbodentraining zur langfristigen Stabilisierung der Bauchwand.
  • Ergonomische Anpassungen
    • Verwendung von unterstützenden Bandagen oder Bauchstützen bei körperlichen Aktivitäten.
  • Operative Maßnahmen bei Bedarf
    • Chirurgische Rekonstruktion der Bauchwand bei ausgeprägter Rektusdiastase und funktionellen Beschwerden.