Polymyositis – Prävention

Zur Prävention der Polymyositis (entzündliche Erkrankung der Muskulatur) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Muskelbelastung

    • Intensive körperliche Belastungen oder ungewohnte Muskelbeanspruchung können entzündliche Prozesse in der Muskulatur fördern.

Medikamenteninduzierte Risiken

  • Bestimmte Medikamente stehen im Verdacht, Polymyositis zu begünstigen:
    • Allopurinol – Bei Gichttherapie.
    • Chloroquin – Antimalariamittel.
    • D-Penicillamin – Behandlung von Schwermetallvergiftungen oder rheumatischen Erkrankungen.
    • Interferon alpha – Antivirale und antitumorale Wirkungen.
    • Procainamid – Lokalanästhetikum.
    • Simvastatin – Lipidsenker aus der Gruppe der Statine.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Infektionsprävention
    • Hygienevorschriften und Impfungen (z. B. gegen Influenza und Pneumokokken) zur Minimierung viraler Trigger.
  • Medikamentenanpassung
    • Auswahl von Medikamenten mit geringerem Risiko für muskuläre Nebenwirkungen bei vorbelasteten Personen.
  • Moderates Bewegungstraining
    • Stärkung der Muskulatur durch gelenkschonendes Training, um Überlastungen zu vermeiden.
  • Stressmanagement
    • Maßnahmen wie Yoga oder Meditation können helfen, Autoimmunprozesse indirekt zu kontrollieren.

Sekundärprävention

  • Früherkennung und Überwachung
    • Regelmäßige ärztliche Untersuchungen bei ersten Symptomen wie Muskelschwäche, Schmerzen oder Fatigue (starke Müdigkeit).
    • Laborkontrollen (z. B. CK, Myositis-spezifische Autoantikörper).
  • Gezielte therapeutische Maßnahmen
    • Einsatz von Immunsuppressiva bei beginnenden Symptomen zur Verlangsamung der Krankheitsprogression.

Tertiärprävention

  • Langzeittherapie
    • Fortlaufende Immunsuppressiva oder Biologika zur Kontrolle der Krankheitsaktivität.
  • Rehabilitation und Physiotherapie
    • Gezieltes Muskelaufbau- und Beweglichkeitstraining zur Förderung der Lebensqualität.
  • Ernährungsanpassung
    • Antientzündliche Ernährung (reich an Omega-3-Fettsäuren [Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure], Vitamin D) zur Unterstützung des Immunsystems.