Polymyalgia rheumatica – Medikamentöse Therapie

Therapieziele

  • Erreichen und Erhalten der Remission

Therapieempfehlungen

  • Nach Diagnosestellung unmittelbare Einleitung der Therapie: Prednisolon (Glucocorticoide)
    • ggf. in Kombination mit einer begleitenden Biologikatherapie
    • ggf. in Kombination mit in Kombination mit Methotrexat (MTX (Immunsuppressiva/Medikamente, welche die Funktionen des Immunsystems vermindern)/ insb. bei rezidivierenden (wiederkehrenden) Verläufen sowie in den Fällen, in denen es nicht gelingt, die Steroiddosis auf oder unterhalb die sogenannte Cushing-Schwelle von 7,5 mg Prednison zu reduzieren.
      Beachte: Methotrexat wirkt nicht in der Monotherapie, sondern nur zur Glucocorticoideinsparung.
      • Therapiedauer mit Glucocorticoiden:
        • Glucocorticoidmonotherapie: Dauer von höchstens einem Jahr
        • bei begleitender Biologikatherapie: Höchstdauer 16 Wochen
        • bei Begleitherapie mit MTX: individuelle Verkürzung auf sechs bis acht Monate
  • Rezidivverläufe
    • Die Rezidivrate (Rate des Wiederauftretens der Erkrankung) liegt bei circa 30 %. Eine Erhaltungstherapie von mindestens einem Jahr kann mit dazu beitragen, das Rezidivrisiko zu senken; häufig ist eine deutlich längere Therapie (2 bis 3 Jahre) erforderlich, ggf. auch lebenslang. 
    • Patienten mit rezidivierendem Verlauf sollten ggf. zusätzlich zu Glucocorticoiden mit einem Interleukin(IL)-6-Rezeptorblocker behandelt werden.
      Alternativ zur IL-6-Rezeptor-blockierenden Therapie können auch MTX oder Rituximab erwogen werden.
  • Bei Riesenzellarteriitis (flüchtige Sehstörungen!): sofortige intravenöse hoch dosierte Steroidtherapie, s. u. der gleichnamigen Erkrankung
  • Acetylsalicylsäure (zur Prävention von ischämischen Komplikationen/Komplikationen durch Minderdurchblutungen)
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Weitere Hinweise

  • Die Dosisreduktion von Prednison sollte mit Kontrollen der Entzündungsparameter Entzündungsparameter (BSG und CRP) begleitet werden. Vorrangig ist jedoch das klinische Ansprechen, die Laborparametern dienen nur der Bestätigung.
  • Beachte wg. Risiko der Osteoporose (Knochenschwund) unter Glucocorticoidtherapie Supplementation mit Calcium und Vitamin D und Knochendichtemessung in DXA-Technik.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit von Sehnen, Bändern und Faszien sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3)
  • Mineralstoffe (Magnesium)
  • Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
  • Weitere Vitalstoffe (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Behandlung der Polymyalgia rheumatica. (AWMF-Registernummer: 060 - 006), Dezember 2017 Langfassung