Polyarthrose – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
- Normalgewicht anstreben!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm- BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
- BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
- Vermeidung von:
- Überbelastung der Gelenke, z. B. durch Leistungs- und Hochleistungssport oder lang andauernde schwere körperliche Belastungen, z. B. im Beruf (Bauarbeiter, insbesondere Bodenleger)
- Mangelnde körperliche Bewegung – da der Knorpel seine Mikronährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit bezieht, ist er darauf angewiesen, dass das Gelenk bewegt wird
- Bei Fingergelenksarthrose: Keine schweren Einkaufstüten, Koffer, Kisten etc. tragen.
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Therapie mit Chondroprotektiva (Knorpelschutzpräparate) – Supplemente (Vitalstoffe) mit Glucosamin- und Chondroitinsulfat gelten als geeignete Chondroprotektiva
Medizinische Hilfsmittel
Orthopädische Hilfsmittel sind von Bedeutung für eine mechanische Belastungsverteilung.
Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Schuhwerk mit guter Dämpfung! (Pufferabsätze, ggf. Schuherhöhung)
- Gehstock
- Orthese – orthopädischer Apparat zur Entlastung und Ruhigstellung der betroffenen Gelenke
- z. B. Orthesen des Daumengrundgelenks bzw. der DIP (Articulationes interphalangeales distales) – bei Fingergelenkspolyarthrose; führt zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Griffstärke
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an:
- Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – wenigstens ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrele)
- Sekundären Pflanzenstoffen (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
- Weiteren Vitalstoffen (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
- Ernährung reich an:
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können. - Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Sportmedizin
- Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
- Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
- Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)
Die physikalische Therapie kann zur Linderung der Beschwerden beitragen. Sie bietet ein breites Spektrum von Behandlungsmethoden, die die Therapie der Polyarthrose unterstützen:
- Bewegungstherapie – Radfahren, Schwimmen oder Wandern können dazu beitragen, den degenerativen Prozess zu verlangsamen
- Ergotherapie – Fingergelenksarthrose: Hier lernen die Patienten einerseits, welche Handgriffe im Alltag besonders auf die Gelenke gehen und andererseits wie man die Finger entlasten kann. Durch Griffverstärkungen von Stiften können die Fingergelenke geschont werden.
Falls eine Arthrose des Daumensattelgelenks (Rhizarthrose) vorliegt, empfiehlt sich die Anlage von Schienen. Dadurch werden die Schmerzen gelindert.
- Thermotherapie, diese besteht aus der Wärme- und Kältetherapie (Kryotherapie):
- Die Wärmetherapie in Form von Balneotherapie oder Elektrothermotherapie wirkt analgetisch (schmerzlindernd); sie wird eingesetzt bei schmerzenden Gelenken, die "kalt" sind; bei Hinweisen auf eine Aktivierung der Arthrose – also Wärme, Rötung und Schwellung – ist dagegen die Kältetherapie das Mittel der Wahl
- Die Kryotherapie wird nur bei einer aktiven, entzündlichen Polyarthrose angewendet.
- Die Wärmetherapie in Form von Balneotherapie oder Elektrothermotherapie wirkt analgetisch (schmerzlindernd); sie wird eingesetzt bei schmerzenden Gelenken, die "kalt" sind; bei Hinweisen auf eine Aktivierung der Arthrose – also Wärme, Rötung und Schwellung – ist dagegen die Kältetherapie das Mittel der Wahl
Komplementäre Behandlungsmethoden
- Pulsierende Magnetfeldtherapie (PMT) – physikalisches Verfahren, bei dem in der Regel pulsierende elektromagnetische Felder (PEMF) zur Verbesserung der Mikrozirkulation sowie zur Stimulation und Regulation des Zell- und Energiehaushaltes eingesetzt werden.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Deutsche Arthrose Stiftung
Kopernikusallee 56, 75175 Pforzheim
Telefon: 07231 / 28 00 05, E-Mail: sekretariat@deutsche-arthrose-stiftung.de Internet: www.deutsche-arthrose-stiftung.de