Polyarthrose – Schmerzmittel – Entzündungshemmende Mittel
Therapieziel
Linderung der Beschwerden
Therapieempfehlungen
- Bei nicht-aktiver Polyarthrose: Analgetikum/Schmerzmittel Paracetamol (beste Verträglichkeit)
- Bei aktivierter Polyarthrose (abgeriebenes Knorpel- oder Knochenmaterial entzündet): Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), z. B. Diclofenac [keine Dauertherapie!]
Beachte: Kein Diclofenac bei kardiovaskulärem Risiko! Betroffen davon sind Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) der NYHA-Klassen II bis IV, Koronare Herzkrankheit (KHK, Herzkranzgefäßerkrankung), peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder zerebrovaskulärer Erkrankung. - ggf. Glucocorticoide; die Wirkung bei intraartikulärer ("in die Gelenkhöhle hinein") Injektion ist nicht gesichert, kann jedoch bei anders nicht beherrschbarer Entzündung verabreicht werden.
Allgemeine Hinweise
- Die intravenöse Applikation (Verabreichung) bringt keine Vorteile gegenüber der oralen Applikation
- Es sollte keine Dauertherapie durchgeführt werden
- Ergebnisse einer Studie von Maxime Dougados et al. lassen den Schluss zu, dass keine Wirkung von Paracetamol bei Patienten mit Osteoarthritis des Knies besteht [1]
- Verschiedene NSAR sollten nicht kombiniert werden!
- Therapiealternative bei hohem kardiovaskulärem/gastrointestinalem Risiko → konventionelle NSAR + niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS) + Protonenpumpeninhibitoren (PPI; Säureblocker) (Empfehlung der Arznimittelkommission der deutschen Ärzteschaft)
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
In der Regel werden Medikamente aus den oben genannten Gruppen in Kombination mit Chondroprotektiva/knorpelschützenden Wirkstoffen (z. B. Glukosaminsulfat, Chondroitinsulfat) eingenommen, um knorpelabbauende Substanzen zu hemmen sowie Linderung oder Verbesserung der Schmerzen zu erzielen.
Weitere Informationen zu Chondroprotektiva siehe im nachfolgenden Kapitel.
Beachte: Chondroprotektiva sollten bevorzugt in Kombination mit weiteren knochenaktiven Vitalstoffen wie beispielsweise mit Vitaminen (C, D, E, K) und ggf. auch Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA)) eingenommen werden.
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit von Gelenken sowie Sehnen, Bändern und Faszien sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3)
- Mineralstoffe (Magnesium)
- Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
- Weitere Vitalstoffe (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Literatur
- Dougados M et al.: Paracetamol in osteoarthritis of the knee. Ann Rheum Dis 2004;63:923-930 doi:10.1136/ard.2003.017236