Polyarthrose – Prävention

Zur Prävention der Polyarthrose muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mangelernährung – Führt zu einer unzureichenden Versorgung des Gelenkknorpels mit essenziellen Nährstoffen.
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Ein Mangel an Vitamin D, Calcium und Omega-3-Fettsäuren erhöht die Entzündungsneigung und den Knorpelabbau.
    • Ungünstige Nährstoffzusammensetzung – Überschüssiger Konsum von gesättigten Fettsäuren und Zucker fördert entzündliche Prozesse.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Chronischer Konsum erhöht das Risiko für entzündliche Prozesse in den Gelenken.
    • Tabak (Rauchen) – Fördert den Verlust von Gelenkknorpel, insbesondere im Kniegelenk (Gonarthrose).
  • Körperliche Aktivität
    • Unterbelastung des Knorpels:
      • mangelnde körperliche Bewegung – da der Knorpel seine Mikronährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit bezieht, ist er darauf angewiesen, dass das Gelenk zur Knorpeldurchwalkung bewegt wird
      • nutritive Schädigung (z. B. lange Ruhestellung im Gipsverband)
    • Überbelastung des Knorpels:
      • Leistungs- und Hochleistungssport
      • lang andauernde schwere körperliche Belastungen, z. B. im Beruf (Bauarbeiter, insbesondere Bodenleger)
  • Übergewicht
    • BMI ≥ 25; Adipositas – Führt zu einer Überbeanspruchung der Gelenke, insbesondere der Knie- und Hüftgelenke, und beschleunigt den Knorpelabbau.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ernährung
    • Ausgewogene Ernährung – Eine Ernährung reich an Vitamin D, Calcium und Omega-3-Fettsäuren stärkt die Gelenkgesundheit.
    • Antioxidantienzufuhr – Lebensmittel wie Obst und Gemüse wirken entzündungshemmend und reduzieren den Knorpelabbau.
    • Proteinzufuhr – Angemessene Eiweißzufuhr fördert die Muskulatur und stabilisiert die Gelenke.
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen – Reduziert die degenerativen Prozesse im Gelenkknorpel.
    • Einschränkung von Alkohol – Mäßiger Konsum kann entzündungshemmende Effekte fördern, während übermäßiger Konsum vermieden werden sollte.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung – Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen und Radfahren fördern die Knorpeldurchwalkung.
    • Kräftigung der Muskulatur – Muskelaufbau verringert Fehlbelastungen und schützt die Gelenke.
    • Vermeidung von Über- und Unterbelastung – Eine ausgewogene körperliche Belastung ist essenziell für den Gelenkschutz.
  • Gewichtsmanagement
    • Normalisierung des Körpergewichts – Reduziert die mechanische Belastung der Gelenke und das Arthroserisiko.
    • Langfristige Gewichtskontrolle – Hilft, das Fortschreiten degenerativer Prozesse zu verhindern.

Sekundärprävention

  • Frühzeitige Diagnostik – Regelmäßige ärztliche Kontrollen bei familiärer Belastung oder ersten Beschwerden (z. B. Schmerzen, Steifheit).
  • Gezielte Bewegungstherapie – Förderung der Knorpelernährung und Stabilisierung des Gelenks durch individuell abgestimmte Übungen.
  • Medikamentöse Unterstützung – Einnahme von Chondroprotektiva wie Glucosamin oder Chondroitin.
  • Ernährungsoptimierung – Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren.

Tertiärprävention

  • Schmerzlinderung – Einsatz von NSAR oder intraartikulären Injektionen (z. B. Hyaluronsäure).
  • Orthopädische Maßnahmen – Ggf. orthopädische Hilfsmittel oder Endoprothesenversorgung bei fortgeschrittener Arthrose.
  • Rehabilitation – Physiotherapie zur Verbesserung der Gelenkfunktion und zur Minimierung von Bewegungseinschränkungen.