Osteoporose – Operative Therapie

1. Ordnung

Häufig muss nach Frakturen (Knochenbrüchen) bei Osteoporose-Patienten eine operative Therapie zur Wiederherstellung der Stabilität des Knochens durchgeführt werden. Dies betrifft insbesondere Frakturen der Hüfte und des Oberschenkels, die eine operative Fixierung erfordern. Der Eingriff zielt darauf ab, die Mobilität des Patienten zu erhalten und die Langzeitprognose zu verbessern.

Frakturen der Hüfte und des Oberschenkels

  • Indikationen für eine operative Therapie:
    • Instabile Frakturen des Oberschenkelhalses oder der Hüfte, die eine konservative Behandlung nicht zulassen.
    • Ziel: Wiederherstellung der Stabilität und schnelle Mobilisierung des Patienten.
  • Verfahren:
    • In der Regel wird eine Osteosynthese (operative Verbindung von Knochenteilen) durchgeführt, oft mithilfe von Schrauben, Platten oder intramedullären Nägeln (Nägel, die in den Markraum des Knochens eingeführt werden). Bei schwereren Frakturen oder wenn die Knochenstruktur stark geschwächt ist, kann eine Hüftendoprothese (künstliches Hüftgelenk) notwendig sein.

Frakturen der Wirbelkörper

Bei Wirbelkörperfrakturen unterscheidet man zwischen stabilen und instabilen Frakturen, wobei die Therapie maßgeblich von der Stabilität der Fraktur abhängt:

  • Stabile Frakturen:
    • Bei stabilen Frakturen, die keine Beeinträchtigung des Spinalkanals (Rückenmarkkanal) verursachen, ist in der Regel keine Operation erforderlich. Stattdessen reicht oft das Tragen einer Orthese (orthopädisches Hilfsmittel, das als Stütze dient) aus, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Mobilität zu sichern.
  • Instabile Frakturen oder Einengung des Spinalkanals:
    • Bei instabilen Frakturen oder bei Frakturen, die zu einer Einengung des Spinalkanals führen, ist eine operative Behandlung notwendig. Diese beinhaltet häufig eine Dekompression (Entlastung des Spinalkanals) sowie eine Stabilisierung der Wirbelsäule durch Implantation von Schrauben oder Platten.
  • Verfahren der Wirbelsäulenoperation:
    • Kyphoplastie und Vertebroplastie sind minimalinvasive Verfahren, bei denen Knochenzement in die Wirbelkörper injiziert wird, um deren Stabilität zu erhöhen und Schmerzen zu lindern.
    • Bei komplexeren Verletzungen kann eine offene Wirbelsäulenstabilisierung notwendig sein, bei der Metallimplantate zur Stabilisierung der betroffenen Wirbelsegmente verwendet werden.

Für detaillierte Informationen zur operativen Behandlung von Wirbelsäulenfrakturen im Kontext der Osteoporose siehe "Osteoporose der Wirbelsäule" im Subthema "Operative Therapie".

Zusammenfassung und klinische Relevanz

Die operative Behandlung von Frakturen bei Osteoporose-Patienten ist essenziell, um Stabilität und Mobilität wiederherzustellen. Bei Hüft- und Oberschenkelfrakturen erfolgt dies oft durch Osteosynthese oder den Einsatz von Endoprothesen. Bei Wirbelkörperfrakturen wird abhängig von der Stabilität der Fraktur zwischen konservativen Maßnahmen wie dem Tragen von Orthesen und operativen Eingriffen wie der Kyphoplastie, Vertebroplastie oder einer offenen Stabilisierung unterschieden. Eine rasche Intervention kann die Lebensqualität der Patienten entscheidend verbessern.