Osteoporose – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Osteodensitometrie (Knochendichtemessung) – zur Frühdiagnose der Osteoporose und zur Verlaufskontrolle der Therapie kann die Knochendichte wie folgt bestimmt werden:
    • Dual-X-ray Absorptiometrie (DXA, DEXA; Doppelröntgen-Absorptionsmetrie; Methode der ersten Wahl)*
    • quantitative Computertomographie (QCT)
    • quantitative Ultraschallmessung (QUS)

*Beachte: Normale T-Score schließen eine Osteoporose nicht aus.

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Röntgenaufnahme der entsprechenden Region bei Verdacht auf Fraktur (Knochenbruch)*; jedoch nicht zur Messung der Knochendichte geeignet (erst wenn > 30 % der Knochenmasse abgebaut sind, ist im Röntgenbild eine Osteoporose erkennbar); folgende Zeichen können vorhanden sein:
    • Erhöhte Strahlentransparenz
    • Rahmen-/Fisch-/Keilwirbel
    • Frakturen (z. B. Kompressions- und Berstungsfrakturen)
  • Magnetresonanztomographie (MRT; computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung); besonders gut geeignet bei Veränderungen des Rückenmarks sowie zur Darstellung von Weichteilverletzungen) der Wirbelsäule (HWS/BWS/LWS-MRT) – zur Beurteilung der indirekten Frakturzeichen respektive der Weichteile (das Rückenmark und seine Hüllen, der Bänder, der Bandscheiben und der Gelenke) inkl. zur Beurteilung von Knochenmetastasen z. B. eines Plasmozytoms (Synonyme: Multiples Myelom, Morbus Kahler; plasmazelluläre Neoplasie/B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom).
    Neben der Beurteilung des Rückenmarks und seiner Hüllen (und damit der Erkennung der Gefahr einer drohenden Rückenmarksschädigung durch ossäre Strukturen) erlaubt das MRT am besten die Altersbestimmung einer Kompressionsfraktur. Mit dem Nachweis eines Knochenmarködems besteht der sichere Hinweis auf eine akute oder subakute Wirbelkörperfraktur (WK-Fraktur)
    Beachte: Ein Knochenmarködem kann über Monate bestehen!
  • Computertomographie (CT; schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung), besonders gut geeignet zur Darstellung von knöchernen Verletzungen) der Wirbelsäule (HWS/BWS/LWS-CT) – zur Präzisierung der Knochendichte sowie ggf. zur genauen Einteilung einer Wirbelkörperfraktur: z. B. Entscheidung, ob eine Kyphoplastie (minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Wirbelbrüchen) zur Stabilisierung und Schmerzlinderung bei WK-Fraktur erfolgen soll oder nicht
    Das CT ermöglicht dabei die sichere Beurteilung der knöchernen Verhältnisse des Spinalkanals.

*Schenkelhalsfraktur (Schenkelhalsbruch), distale Radiusfraktur (Bruch der Speiche nahe dem Handgelenk), Wirbelkörperfraktur (Wirbelkörperbruch)

Hinweis!
Nur circa ein Drittel der osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen werden klinisch diagnostiziert! Deshalb ist beim Verdacht auf eine osteoporotische Fraktur stets eine radiologische Diagnostik erforderlich.

Osteoporose-Screening

  • Die U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF) spricht sich für ein Osteo­porose-Screening von Frauen ab dem 65. Lebensjahr aus, um Osteoporose-bedingte Frakturen (Knochenbrüche) zu verhindern (B recommendation) [1].

Literatur

  1. US Preventive Services Task Force Recommendation Statement June 26, 2018, Screening for Osteoporosis to Prevent Fractures US Preventive Services Task Force Recommendation Statement JAMA. 2018;319(24):2521-2531. doi:10.1001/jama.2018.7498