Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie) – Operative Therapie
Die Metatarsalgie (Schmerzen im Bereich des Mittelfußes) entsteht durch eine Fehlbelastung oder Überlastung der Mittelfußknochen und des Weichteilgewebes. Sie kann durch verschiedene anatomische oder biomechanische Faktoren verursacht werden.
Wenn die Beschwerden trotz konservativer Therapie (z. B. Einlagen, Schuhmodifikationen, Schmerztherapie) persistieren oder rezidivieren (wiederkehren), kann eine operative Korrektur erforderlich sein.
Indikationen für eine operative Therapie
- Chronische Schmerzen trotz konservativer Maßnahmen
- Biomechanische Fehlbelastung des Vorfußes, die zu anhaltenden Beschwerden führt
- Rezidivierende Druckulzerationen (Druckgeschwüre) oder Hühneraugen (Clavi) aufgrund mechanischer Überlastung
- Mittelfußarthrose (Verschleiß des Mittelfußgelenks), die eine Stabilisierung erfordert
Chirurgische Verfahren
1. Weil-Osteotomie (subkapitale Verkürzungsosteotomie des Mittelfußknochens)
- Verfahren:
- Durchtrennung eines oder mehrerer Ossa metatarsalia (Mittelfußknochen) im Bereich der Köpfchen, mit Verkürzung oder Anhebung, um eine bessere Druckverteilung zu erreichen.
- Ziel:
- Korrektur einer Überlastung einzelner Mittelfußknochen
- Verbesserung der Gewichtsverteilung im Vorfußbereich
- Beachte:
- Die Weil-Osteotomie wird zunehmend weniger angewandt, da sie mit schwer beherrschbaren Komplikationen einhergehen kann.
- Mögliche Komplikationen sind Persistenz oder Verstärkung der Schmerzen, postoperative Gelenksteife oder Fehlstellungen.
2. Perkutane (minimalinvasive) Operationsverfahren
- Verfahren:
- Einsatz von kleinsten Hautschnitten zur Korrektur der Fehlstellung
- Nutzung von Spezialinstrumenten zur Durchführung der Osteotomie oder Weichteilkorrekturen
- Vorteile:
- Geringere Weichteilschädigung
- Reduziertes Risiko für Wundheilungsstörungen
- Kaum Narbenkontrakturen (Gewebeschrumpfung durch Narbenbildung)
- Langzeitergebnisse:
- Sehr gute funktionelle Ergebnisse mit seltener Notwendigkeit für Revisionsoperationen [1,2].
3. Arthrodese (Versteifung bei Mittelfußarthrose)
- Indikation:
- Bei ausgeprägter Arthrose im Bereich der Mittelfußgelenke
- Ziel:
- Schmerzreduktion und Stabilisierung des Fußes
- Verfahren:
- Versteifung (Fusion) der betroffenen Gelenke zur Beseitigung der schmerzhaften Beweglichkeit
Nachbehandlung
- Spezialschuh:
- In den meisten Fällen ist eine sofortige Belastung nach der Operation möglich.
- Der Patient trägt für ca. 4 Wochen einen Spezialschuh, um die Heilung zu unterstützen.
- Physiotherapie:
- Zur Wiederherstellung der Fußmobilität und Muskelstabilität.
- Regelmäßige Verlaufskontrolle:
- Radiologische Kontrolle der Knochenheilung
- Überprüfung der Funktion und Schmerzreduktion
Fazit
Die operative Therapie der Metatarsalgie (Mittelfußschmerz) richtet sich nach der Ursache der Fehlbelastung. Die Weil-Osteotomie wird aufgrund potenzieller Komplikationen seltener angewandt, während minimalinvasive Verfahren (perkutane Techniken) zunehmend bevorzugt werden. Bei fortgeschrittener Arthrose kann eine Arthrodese (Versteifung des Mittelfußgelenks) notwendig sein. Die Wahl des Verfahrens sollte individuell anhand der biomechanischen Voraussetzungen und der Beschwerdesymptomatik getroffen werden.
Literatur
- Oliva F, Longo UG, Maffulli N: Minimally invasive hallux valgus correction. Orthop Clin North Am 2009 Oct;40(4):525-30, x. doi: 10.1016/j.ocl.2009.06.005.
- Roukis TS: Percutaneous and minimum incision metatarsal osteotomies: a systematic review. J Foot Ankle Surg 2009 May-Jun;48(3):380-7. doi: 10.1053/j.jfas.2009.01.007.