Mausarm (Repititive-Strain-Injury-Syndrom) – Prävention

Zur Prävention des Repititive-Strain-Injury-Syndroms (RSI-Syndrom; Mausarm) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Körperliche Aktivität
    • Körperliche Inaktivität – Bewegungsmangel kann zur Schwächung der Muskulatur und zu Fehlbelastungen führen.
    • Einseitige Belastung – Dauerhafte monotone Bewegungsabläufe, insbesondere beim Arbeiten mit Maus und Tastatur, fördern die Entwicklung von RSI-Symptomen.
  • Psycho-soziale Situation
    • Chronischer Stress – Psychische Belastungen können muskuläre Verspannungen verstärken und Schmerzen begünstigen.
    • Hohe berufliche Belastung – Übermäßige Arbeitsstunden und fehlende Pausen erhöhen das Risiko für RSI.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
    • Einsatz ergonomischer Mäuse, Tastaturen und Stühle zur Reduzierung einseitiger Belastungen.
    • Anpassung der Tisch- und Bildschirmhöhe, um eine neutrale Haltung der Hand- und Armmuskulatur zu gewährleisten.
  • Bewegung und Ausgleich
    • Regelmäßige Pausen – Kurzpausen während der Arbeit zur Entspannung der Muskeln und Gelenke.
    • Ausgleichsübungen – Kräftigungs- und Dehnübungen für die Hände, Unterarme und Schultern.
    • Sportliche Aktivitäten – Regelmäßiger moderater Sport stärkt die Muskulatur und fördert die Durchblutung [1].
  • Stressmanagement
    • Stressreduktion durch Entspannungstechniken wie Yoga, progressive Muskelentspannung oder Meditation.

Sekundärprävention

  • Früherkennung und Intervention
    • Achten auf erste Anzeichen wie Kribbeln, Schmerzen oder Verspannungen in den Händen und Unterarmen.
    • Anpassung der Arbeitsweise und ergonomischer Hilfsmittel bei ersten Symptomen.
  • Physiotherapie
    • Einsatz von gezielten Übungen zur Mobilisierung und Kräftigung der betroffenen Muskelgruppen.
    • Manualtherapie zur Linderung von muskulären Verspannungen und Schmerzen.

Tertiärprävention

  • Langzeittherapie
    • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung.
    • Langfristige physiotherapeutische Maßnahmen zur Erhaltung der Beweglichkeit und Schmerzlinderung.
  • Rehabilitation
    • Individuelle Aufbauprogramme zur Verbesserung der Funktionalität und Belastbarkeit.
    • Ergonomische Schulungen für den Wiedereinstieg in die Arbeit.

Literatur

  1. Lacerda EM, Nácul LC, Augusto LG, Olinto MT, Rocha DC, Wanderley DC: Prevalence and associations of symptoms of upper extremities, repetitive strain injuries (RSI) and 'RSI-like condition'. A cross sectional study of bank workers in Northeast Brazil. BMC Public Health. 2005 Oct 11; 5: 107