Krämpfe und Spasmen der Muskulatur – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Muskelkrampfes, des Spasmus bzw. der Spastik dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie Erkrankungen, die häufig vorkommen?
- Gibt es in Ihrer Familie Erbkrankheiten?
Soziale Anamnese
- Welchen Beruf üben Sie aus?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Welche Symptome haben Sie bemerkt?
- Wann tritt diese Muskelverkrampfung auf?
- Wie lange besteht diese Symptomatik schon?
- Gab es ein auslösendes Moment (Unfall, Sturz etc)?
- Trat die Spastik plötzlich auf oder hat sich die Symptomatik langsam gesteigert?
- Haben Sie Schmerzen?
- Sind Ihnen Lähmungen und/oder Sensibilitätsstörungen aufgefallen? Wenn ja, seit wann bestehen diese und wo sind sie genau lokalisiert?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Sind Ihnen Veränderungen bei Stuhlgang und/oder Wasserlassen aufgefallen?
- Können Sie Stuhl und Urin halten?
- Trinken Sie täglich ausreichend?
- Trinken Sie vermehrt Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser davon pro Tag?
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Stoffwechsel-, Leber-, und Nierenerkrankungen, neurologische Erkrankungen)
- Operationen
- Strahlentherapie
- Impfstatus
- Allergien
- Schwangerschaften
- Umweltanamnese
Medikamentenanamnese (wg. Muskelkrämpfe)
- α4β7-Integrin-Antagonist (Vedolizumab)
- Acetylcholinesterasehemmer (Donezepil, Galantamin, Rivastigmin)
- Antidepressiva (Citalopram, Fluoxetin, Sertralin, Lithium)
- Betablocker mit intrinsischer sympathomimetischer Aktivität (ISA): Bezeichnung für die stimulierende Wirkung einiger β-Rezeptorblocker, wie z. B. Celiprolol oder Pindolol, auf die von ihnen besetzten Rezeptoren.
- Betasympathomimetika (z. B. Salbutamol)
- Bromocriptin (Dopamin-D2-Agonist)
- Bupropion (Amphetamin)
- Calcimimetikum (Etelcalcetid)
- Calciuman (Antihistaminikum)
- Calciumantagonisten
- Celecoxib (selektiver COX-2-Hemmer)
- Chinidin (Antiarrhythmikum)
- Cholinergika (Parasympathomimetika) – wie z. B. Carbachol, Neostigmin, Pyridostigmin
- Ciprofloxacin (Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone)
- Clofibrinsäurederivate (Lipidsenker)
- Diuretika (Entwässerungsmittel)
- Eisen i.v.
- Hormone
- konjugierte Östrogene
- Parathormon-Analogon (Teriparatid)
- Raloxifen (Arzneistoff aus der Gruppe der synthetischen, nichtsteroidalen, selektiven Estrogen-Rezeptor-Modulatoren)
- Pregabalin (Antiepileptikum)
- Statine (Lipidsenker)
- Telmisartan (Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven AT1-Antagonisten)
- Vedolizumab (monoklonaler Antikörper aus der Gruppe der Integrin-Antagonisten)
- Vismodegib und Sonidegib (Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren)
- Tyrosinkinaseinhibitoren (TKi) – Imatinab, Neratinib