Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) hinweisen:

Pathognomonische Symptome
Diese Symptome sind typisch und fast ausschließlich bei einer Knochenmarkentzündung anzutreffen:

  • Sezernierende kutane Fistel: Hautfistel mit Absonderungen; bei 60-80 % der Patienten vorhanden

Akute Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine akute Knochenmarkentzündung und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schmerzen in der betroffenen Region: Tritt in der Regel bei nahezu allen Patienten auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer akuten Knochenmarkentzündung:

  • Schwellung in der betroffenen Region: In etwa 70-90 % der Fälle vorhanden, häufig mit starker Druckempfindlichkeit
  • Zwangshaltung bei Gelenkbeteiligung: Tritt bei etwa 50-70 % der Patienten auf, oft mit schmerzhafter funktioneller Sperre; evtl. auch Erguss
  • Rötung der Haut und ggf. vermehrte Venenzeichnung: In etwa 30-50 % der Fälle beobachtet
  • Fieber: Tritt in etwa 50-80 % der Fälle auf

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schwäche und Müdigkeit: In etwa 30-50 % der Fälle beobachtet, häufig durch die Infektion bedingt
  • Allgemeines Unwohlsein: Tritt in etwa 40-60 % der Fälle auf, kann mit Fieber einhergehen

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Appetitlosigkeit: In etwa 20-30 % der Fälle vorhanden; kann ein Zeichen der systemischen Erkrankung sein
  • Gewichtsverlust: Tritt in etwa 10-20 % der Fälle auf, insbesondere bei chronischen Infektionen

Chronische Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine chronische Knochenmarkentzündung und werden oft zuerst bemerkt:

  • Belastungsabhängige Schmerzen und Ruheschmerz: Tritt in der Regel bei nahezu allen Patienten auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer chronischen Knochenmarkentzündung:

  • Bewegungseinschränkung der Nachbargelenke: In etwa 70-90 % der Fälle vorhanden
  • Schwellung über dem Krankheitsherd: Bei etwa 60-80 % der Fälle beobachtet, häufig mit Klopf- und Stauchschmerz
  • Vorzugsweise betroffen sind Meta- und Diaphysen der langen Röhrenknochen: Bei etwa 50-70 % der Patienten aufgrund einer Markphlegmone.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Begrenzte allgemeine körperliche Belastbarkeit: In etwa 30-50 % der Fälle beobachtet
  • Fieber: Tritt in etwa 20-40 % der Fälle auf, insbesondere bei akuten Schüben

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit und Schwäche: In etwa 30-50 % der Fälle vorhanden, häufig durch die Infektion bedingt
  • Appetitlosigkeit: Tritt in etwa 10-20 % der Fälle auf, insbesondere bei längerfristigen Erkrankungen.

Eine chronische Osteomyelitis kann sich über Jahrzehnte erstrecken (schleichender Verlauf). Die Osteomyelitis kann anfänglich asymptomatisch, d. h. ohne Symptome, verlaufen.

Weitere Hinweise

  • Jede akute Fiebererkrankung im Kindesalter mit der oben genannten Symptomatik ist auf eine Osteomyelitis verdächtig.
  • Die akute Säuglingsosteomyelitis (hämatogene Form der Osteomyelitis) betrifft gewöhnlich das Hüftgelenk (Säuglingskoxitis).