Knochenbruch (Fraktur) – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine Fraktur (Knochenbruch) bedingt sein können:
Direkte Komplikationen:
- Bandverletzungen
- Blutverlust/hämorrhagischer Schock – Frakturhämatom bzw. hypovolämischer Schock infolge des Blutverlusts
- Fettembolien – vor allem bei Frakturen langer Röhrenknochen (z. B. Femurfraktur – Oberschenkelknochenfraktur) kann es zur Verschleppung von Fettgewebe aus dem Markkanal in das Gefäßsystem mit Embolisation kommen.
- Hämatothorax (Blutansammlung im Thorax/Brustkorb)
- Haut- und Weichteilverletzungen
- Nerven- oder Gefäßverletzungen – Durchblutungsstörungen/Störungen der Motorik und Sensibilität
- Pneumothorax – bei Frakturen der Rippen oder Clavicula kann die Pleura verletzt werden
Indirekte Komplikationen:
- Frakturheilungsstörungen – z. B. Pseudoarthrose
- Ermüdungsbruch
- Infektionen – Bei offenen Frakturen ist das Infektionsrisiko stark erhöht.
- Refraktur
- Kompartmentsyndrom – Bei dem sogenannten Logensyndrom handelt es sich um eine Blutung in einer Muskelloge, die zu einer Drucksteigerung führt. Der Druck kann nicht entweichen und es kommt zu neuromuskulären Störungen bzw. Gewebe- und Organschädigungen.
- Komplexes regionales Schmerzsyndrom (engl. Complex regional pain syndrome (CRPS); Synonyme: Algoneurodystrophie, Morbus Sudeck, Sudeck-Dystrophie, Sudeck-Leriche-Syndrom, sympathische Reflexdystrophie (SRD)) – neurologisch-orthopädisches Krankheitsbild, dem eine Entzündungsreaktion nach Verletzung einer Extremität zugrunde liegt und bei dem zudem die zentrale Schmerzverarbeitung in das Geschehen involviert ist; stellt eine Symptomatik dar, bei der es nach dem Eingriff zu starken Durchblutungsstörungen, Ödemen (Flüssigkeitseinlagerungen) und Funktionseinschränkungen sowie zur Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen oder Schmerzreizen kommt; Auftreten bei bis zu fünf Prozent der Patienten nach distalen Radiusfrakturen, aber auch nach Frakturen oder Bagatelltraumen der unteren Extremität; frühfunktionelle Behandlung (Physio- und Ergotherapie), mit Medikamenten gegen neuropathische Schmerzen ("Nervenschmerzen) und mit topischen ("örtlichen") Therapien führen langfristig zu besseren Ergebnissen.
- Emboliesyndrom (perioperativ)
- Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)
- posttraumatische Arthrose
- Myositis ossificans
Folgeerkrankungen eines Knochenbruchs (direkte und indirekte Komplikationen)
Atmungssystem (J00-J99)
- Emboliesyndrom (perioperativ) – Thromboembolie, die als Folge einer Operation zu sehen ist
- Pneumothorax – Bei Frakturen der Rippen oder Clavicula (Schlüsselbein) kann die Pleura (Rippenfell) verletzt werden, sodass Luft in den Pleuraspalt gelangen kann und die Lunge kollabiert
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- Infektionen – bei offenen Frakturen ist das Infektionsrisiko stark erhöht
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Frakturheilungsstörungen – z. B. Pseudarthrose (Gelenkfalschbildung)
- Ermüdungsfraktur (Ermüdungsbruch)
- Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)
- posttraumatische Arthrose (nach einer Verletzung auftretender Gelenkverschleiß)
- Myositis ossificans – Verknöcherung der Muskulatur durch pathologische Kalkeinlagerungen nach Trauma
Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)
- Komplexes regionales Schmerzsyndrom (engl. Complex regional pain syndrome (CRPS); Synonyme: Algoneurodystrophie, Morbus Sudeck, Sudeck-Dystrophie, Sudeck-Leriche-Syndrom, sympathische Reflexdystrophie (SRD)) – neurologisch-orthopädisches Krankheitsbild, dem eine Entzündungsreaktion nach Verletzung einer Extremität zugrunde liegt und bei dem zudem die zentrale Schmerzverarbeitung in das Geschehen involviert ist; stellt eine Symptomatik dar, bei der es nach dem Eingriff zu starken Durchblutungsstörungen, Ödemen (Flüssigkeitseinlagerungen) und Funktionseinschränkungen sowie zur Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen oder Schmerzreizen kommt; Auftreten bei bis zu fünf Prozent der Patienten nach distalen Radiusfrakturen, aber auch nach Frakturen oder Bagatelltraumen der unteren Extremität; frühfunktionelle Behandlung (Physio- und Ergotherapie), mit Medikamenten gegen neuropathische Schmerzen ("Nervenschmerzen) und mit topischen ("örtlichen") Therapien führen langfristig zu besseren Ergebnissen.
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- Blutverlust/hämorrhagischer Schock – Frakturhämatom bzw. hypovolämischer Schock infolge des Blutverlusts
- Chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen ("Chronic Widespread Pain", CWP): Schmerzen, die länger als drei Monate bestehen und das Achsenskelett, die rechte und linke Körperhälfte sowie Regionen oberhalb und unterhalb der Taille betreffen [1]:
- Wirbelbrüche: Bei Männern 2,7- bei Frauen 2,1-fache CWP-Erhöhung
- Hüftfrakuren bei Frauen:2,2-fachen CWP-Erhöhung
Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- Bandverletzungen
- Fettembolien – vor allem bei Frakturen langer Röhrenknochen (z. B. Femurfraktur – Oberschenkelknochenfraktur) kann es zur Verschleppung von Fettgewebe aus dem Markkanal in das Gefäßsystem mit Embolisation kommen.
- Haut- und Weichteilverletzungen
- Nerven- oder Gefäßverletzungen – Durchblutungsstörungen/Störungen der Motorik und Sensibilität
- Refraktur (Erneutes Auftreten eines Knochenbruches)
- Kompartmentsyndrom – Bei dem sogenannten Logensyndrom handelt es sich um eine Blutung in einer Muskelloge (durch Faszien abgegrenztes Muskelkompartiment), die zu einer Drucksteigerung führt. Der Druck kann nicht entweichen und es kommt zu neuromuskulären Störungen bzw. Gewebe- und Organschädigungen
Prognosefaktoren
- Chronischer psychosozialer Stress (z. B. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)) kann die Knochenheilung nach Frakturen behindern.
Literatur
- Walker-Bone K, Harvey NC, Ntani G, Tinati T, Jones GT, Smith BH, Macfarlane GJ, Cooper C: Chronic widespread bodily pain is increased among individuals with history of fracture: findings from UK Biobank. Arch Osteoporos. 2016; 11:1. Epub 2015 Dec 17.PMID: 26678491.