Kahnbeinbruch (Skaphoidfraktur) – Operative Therapie

Indikationen für eine operative Therapie:

  • Frakturspaltweite (Bruchspaltweite) ≥2 mm
  • Dislokation (Verschiebung bzw. Verdrehung von Knochen) >1 mm
  • lange Schrägfraktur (B1)
  • Trümmerzone im mittleren Drittel (B2)
  • Fraktur des proximalen Drittels (B3)
  • Transskaphoidale perilunäre Luxationsfraktur (B4)

Legende zu B1-B4 – s. u. "Klassifikation/Klassifikation der Kahnbeinfraktur nach Krimmer in Anlehnung an Herbert, unter Berücksichtigung des CT-Befundes"

1. Ordnung

  • Osteosynthese ‒ Verbindung der Knochenenden durch Einbringen von Kraftträgern wie Schrauben (Herbert-Schraube); bei der Mehrzahl der Frakturen, insb. bei solchen ohne Dislokation, ist ein minimalinvasiver Zugang möglich;  anschließende Ruhigstellung im Unterarmgips des Handgelenks für 4 Wochen [Verfahren der ersten Wahl]
    Beachte: Die operative Versorgung sollte zeitnah nach dem Unfall erfolgen.
  • Technik nach Matti-Russe ‒ Einfalzen eines Spanes + Spongiosaplastik (Einbringung von Knochengewebe vorzugsweise aus dem Markraum (Spongiosa) zur Auffüllung von Knochendefekten); ggf. zusätzlich Herbert-Schraube bei Pseudarthrose (gestörte Knochenheilung mit Bildung eines Falschgelenks)

Die Osteosynthese ist indiziert bei folgenden Zuständen:

  • Dislozierte Frakturen
  • Instabile Frakturen
  • Luxationsfrakturen
  • Frakturen mit Defekten

Die Operation nach Matti-Russe ist indiziert bei:

  • Schräg verlaufende Frakturen
  • Klaffende Frakturen
  • Skaphoidpseudarthrose