Kahnbeinbruch (Skaphoidfraktur) – Einleitung
Bei der Skaphoidfraktur handelt es sich um eine Fraktur (Knochenbruch) des Kahnbeins (Os scaphoideum) der Hand. Das Os scaphoideum ist der größte der proximalen Handwurzelknochen. Seinen Namen verdankt es seiner Gestalt, die der eines Bootes ähnelt.
Synonyme und ICD-10: Fraktur des Os scaphoideum der Hand; Kahnbeinbruch; Kahnbeinfraktur der Hand ICD-10-GM S62.0: Fraktur des Os scaphoideum der Hand
Die Skaphoidfraktur tritt häufig nach einem Sturz auf die überstreckte Hand auf. Vor allem junge und aktive Männer sind davon betroffen. Man kann bei jungen Personen (< 40 Jahre) Hochenergie-Traumata von Niedrigenergie-Traumata unterscheiden. Letztere treten bevorzugt bei älteren Personen auf.
Die Skaphoidfraktur ist eine typische Sportverletzung.
Ursachen
Die Skaphoidfraktur tritt häufig nach einem Sturz auf die überstreckte Hand auf. Besonders betroffen sind junge und aktive Männer. Man unterscheidet bei jungen Personen (< 40 Jahre) Hochenergie-Traumata von Niedrigenergie-Traumata, die bevorzugt bei älteren Personen auftreten. Es handelt sich um eine typische Sportverletzung.
Formen der Skaphoidfraktur
Die Einteilung der Skaphoidfraktur kann nach der Lokalisation vorgenommen werden:
- Proximaler Kahnbeinanteil: 32 % der Fälle
- Mittlerer Kahnbeinanteil: 62 % der Fälle
- Distaler Kahnbeinanteil: 6 % der Fälle
Epidemiologie
Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 5 : 1 (in der Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen).
Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 2. und 3. Lebensjahrzehnt auf.
Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt für Männer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren ca. 153 Skaphoidfrakturen pro 100.000 pro Jahr.
Prävalenz: Die Skaphoidfraktur ist der häufigste Bruch der Handwurzel und macht drei Viertel aller Handwurzelbrüche aus.
Verlauf und Prognose
Verlauf
Der Verlauf der Skaphoidfraktur ist abhängig von der Lokalisation der Fraktur:
- Der Heilungsprozess kann 8-12 Wochen in Anspruch nehmen.
- Eine frühzeitige Diagnosestellung der Fraktur bzw. eventueller Begleitverletzungen ist entscheidend für den Heilungsverlauf.
Prognose
- Bei adäquater Therapie ist in der Regel ein gutes funktionelles Ergebnis zu erwarten.
- Bei verzögerter oder unzureichender Behandlung besteht das Risiko von Komplikationen wie Pseudarthrosen (Falschgelenkbildung) oder avaskulärer Nekrose (Absterben von Knochengewebe aufgrund unzureichender Blutversorgung).
- Langfristig kann eine unbehandelte oder schlecht verheilte Skaphoidfraktur zu chronischen Schmerzen und eingeschränkter Handfunktion führen.
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Skaphoidfraktur. (AWMF-Registernummer: 012-016), Oktober 2015 Langfassung