Hallux valgus – Differentialdiagnosen
Der Hallux valgus ist in der Regel bereits durch die klinische Untersuchung eindeutig diagnostizierbar, da seine charakteristischen Merkmale, wie die Abweichung des Großzehs nach außen und die prominente Großzehenballenbildung, klar erkennbar sind. Eine Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist deshalb in den meisten Fällen nicht notwendig. In bestimmten Situationen können jedoch differentialdiagnostische Überlegungen eine Rolle spielen, um andere Fußdeformitäten oder Zustände auszuschließen, die möglicherweise ähnliche Symptome aufweisen könnten.
Mögliche Differentialdiagnosen von Hallux valgus könnten sein:
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Hallux rigidus – Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine schmerzhafte Arthrose (Gelenkverschleiß) des Großzehengrundgelenks, die zu Bewegungseinschränkungen führt. Im Unterschied zum Hallux valgus kommt es hierbei jedoch nicht zur seitlichen Abweichung der Großzehe.
- Hammerzeh oder Krallenzehe – Diese Deformitäten betreffen meistens die kleineren Zehen und nicht die Großzehe. Sie zeichnen sich durch eine Beugung der Zehen aus, wodurch die Zehen eine klauenartige Form annehmen.
- Bursitis – Eine Entzündung des Schleimbeutels (Bursa) kann eine Schwellung und Schmerzen im Bereich des Großzehenballens verursachen, was ähnliche Beschwerden wie beim Hallux valgus hervorrufen könnte.
- Gicht – Gicht kann zu starken Schmerzen und Schwellungen am Großzehengelenk führen, jedoch ohne die charakteristische Abweichung der Zehe, die beim Hallux valgus auftritt.
Trotz dieser theoretischen Differenzialdiagnosen ist der Hallux valgus aufgrund der typischen klinischen Zeichen in der Regel ohne Schwierigkeiten zu diagnostizieren.