Gelenkinnenhautentzündung (Synovialitis) – Operative Therapie

Eine operative Behandlung der Synovialitis wird notwendig, wenn die Erkrankung durch folgende Ursachen ausgelöst wird:

  • Eitrige Entzündung (septische Synovialitis) – Akute Infektionen, die nicht auf konservative Maßnahmen oder Antibiotika ansprechen.
  • Lockerung eines künstlichen Gelenks (Prothesenlockerung) – Entzündungen durch Fremdkörperreaktionen oder Infektionen im Bereich eines Implantats.

Operative Maßnahmen bei Synovialitis

1. Behandlung bei eitriger Entzündung

Das Ziel der Operation ist die Entfernung von entzündlichem und infektiösem Gewebe sowie die Wiederherstellung der Gelenkfunktion:

  • Eröffnung des Gelenks (Arthrotomie) – Chirurgische Öffnung des Gelenks, um Zugang zur Synovia und zu infiziertem Gewebe zu erhalten.
  • Spülung (Lavage) – Intensive Spülung des Gelenks mit steriler Kochsalzlösung oder antiseptischen Lösungen, um Bakterien und Toxine zu entfernen.
  • Drainageeinlage – Einlegen einer Drainage (Abfluss-System für Körperflüssigkeiten), um verbleibende Flüssigkeit und Sekrete nach außen abzuleiten und die Heilung zu fördern.
  • Probenentnahme – Gewebe- und Flüssigkeitsproben zur mikrobiologischen Untersuchung, um den Erreger zu identifizieren und eine zielgerichtete Antibiotikatherapie einzuleiten.

2. Behandlung bei Lockerung eines künstlichen Gelenks

Bei Prothesenlockerungen in Zusammenhang mit einer Synovialitis ist eine differenzierte operative Herangehensweise erforderlich:

  • Einzeitige Prothesenwechsel-Operation – Entfernung der gelockerten Prothese und Implantation eines neuen Gelenks in derselben Operation. Diese Methode ist geeignet, wenn die Infektion lokal begrenzt ist.
  • Zweizeitige Prothesenwechsel-Operation – Entfernung der Prothese und temporärer Einsatz eines Platzhalters (Spacer) aus antibiotikahaltigem Zement. Die definitive Prothese wird erst nach Abheilung der Infektion eingesetzt.
  • Synovektomie – Entfernung der entzündeten Gelenkschleimhaut, um die lokale Entzündung zu kontrollieren und die Symptome zu lindern.

Ergänzende postoperative Maßnahmen

  • Antibiotikatherapie – Langfristige antibiotische Behandlung, basierend auf den Ergebnissen der mikrobiologischen Untersuchung, um die Infektion vollständig zu eradizieren (Keimeliminierung).
  • Ruhigstellung des Gelenks – Temporäre Immobilisierung zur Förderung der Heilung, gefolgt von einer schrittweisen Mobilisierung.
  • Physiotherapie – Frühzeitige passive und aktive Mobilisation, um die Gelenkfunktion zu erhalten und die Rehabilitation zu beschleunigen.
  • Bildgebende Kontrolle – Regelmäßige radiologische Überwachung mittels Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT), um die Heilung und Funktion des Gelenks zu überprüfen.

Langzeitüberwachung und Nachsorge

  • Regelmäßige Nachkontrollen – Zur frühzeitigen Erkennung von Rezidiven (Wiederauftreten der Erkrankung) oder verbleibenden Entzündungszeichen.
  • Anpassung der Prothesen – In Fällen von Prothesenlockerungen oder -fehlstellungen sollte die Funktion und Position der Implantate regelmäßig evaluiert werden.
  • Präventive Maßnahmen – Schulung der Patienten zur Vermeidung erneuter Infektionen, z. B. durch hygienische Maßnahmen und rechtzeitige Behandlung von Infektionsherden im Körper.