Gelenkinnenhautentzündung (Synovialitis) – Einleitung
Die Synovialitis ist eine Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovialmembran), die im Rahmen einer Arthritis (Gelenkentzündung) auftritt. Diese Entzündung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen und führt zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenks.
Synonyme und ICD-10: Arthrosynovitis; Kniegelenksynovialitis; Kniegelenksynovitis; Synovialitis; Synoviitis; Synovitis der Schulter; Synovitis des Handgelenks; Synovitis des oberen Sprunggelenks; ICD-10-GM M65.0-: Sehnenscheidenabszess; ICD-10-GM M65.9-: Synovitis und Tenosynovitis, nicht näher bezeichnet
Anatomie und Funktionen
Die Synovialmembran, auch Gelenkinnenhaut genannt, kleidet die Innenseite der Gelenkkapsel aus und produziert die Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere). Diese Flüssigkeit hat eine zentrale Funktion für die Ernährung des Gelenkknorpels und sorgt für eine reibungsfreie Bewegung der Gelenkflächen. Bei einer Entzündung der Synovialmembran, wie sie bei der Synovialitis auftritt, kommt es zur vermehrten Produktion von Synovialflüssigkeit, was zu einer Schwellung des betroffenen Gelenks führt. Dies verursacht Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit ein.
Formen der Erkrankung
Die Synovialitis kann in zwei Hauptformen auftreten:
- Akute Synovialitis: Diese Form entwickelt sich schnell und geht häufig mit starken Schmerzen, Rötung, Schwellung und Überwärmung des betroffenen Gelenks einher. Sie tritt oft im Zusammenhang mit Verletzungen, Infektionen oder als Begleiterscheinung einer akuten Arthritis auf.
- Chronische Synovialitis: Diese Form ist charakterisiert durch eine länger anhaltende oder wiederkehrende Entzündung der Synovialmembran, die oft im Rahmen von chronischen Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen auftritt. Die chronische Synovialitis führt häufig zu anhaltenden Schmerzen, Gelenkversteifung und im fortgeschrittenen Stadium zu Gelenkschäden.
Ursachen
Die Synovialitis kann durch verschiedene Ursachen bedingt sein, die oft mit systemischen oder lokalen Entzündungsprozessen zusammenhängen:
- Rheumatoide Arthritis: Eine der häufigsten Ursachen für eine chronische Synovialitis, bei der das Immunsystem die Gelenkinnenhaut angreift und chronische Entzündungen verursacht.
- Verletzungen: Traumata, wie Prellungen oder Verstauchungen, können zu einer akuten Entzündung der Synovialmembran führen.
- Infektionen: Bakterielle Infektionen können eine septische Arthritis mit einer sekundären Synovialitis verursachen.
- Degenerative Gelenkerkrankungen: Arthrose kann durch die mechanische Belastung der Gelenkinnenhaut eine reaktive Synovialitis auslösen.
Epidemiologie
Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere bei rheumatoider Arthritis-bedingter Synovialitis.
Häufigkeitsgipfel: Die Synovialitis tritt häufig im mittleren bis höheren Lebensalter auf, besonders bei rheumatoider Arthritis.
Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Die genaue Prävalenz hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab; bei rheumatoider Arthritis liegt sie bei etwa 0,5-1 % der Bevölkerung.
Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): Variiert je nach Ursache; Synovialitis im Rahmen von Verletzungen tritt häufiger akut auf, während die chronische Form meist mit systemischen entzündlichen Erkrankungen assoziiert ist.
Verlauf und Prognose
Verlauf
- Die Synovialitis kann akut beginnen und bei entsprechender Behandlung abklingen oder chronisch verlaufen, insbesondere wenn sie mit systemischen entzündlichen Erkrankungen assoziiert ist. Unbehandelt kann die chronische Synovialitis zu irreversiblen Gelenkschäden führen.
Prognose
- Die Prognose der Synovialitis hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache und der prompten Behandlung ab. Bei frühzeitiger und adäquater Therapie, insbesondere der Grunderkrankung, ist der Verlauf oft gutartig. Chronische Verläufe erfordern eine kontinuierliche Behandlung, um das Fortschreiten der Gelenkschädigung zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten.