Fibromyalgie – Prävention

Zur Prävention der Fibromyalgie muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren 

  • Ernährung
    • Mangelhafte Ernährung – Ein Mangel an essenziellen Mikronährstoffen wie Magnesium, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren kann das Risiko für Muskelschmerzen und Entzündungsprozesse erhöhen.
    • Hochverarbeitete Lebensmittel – Eine Ernährung reich an Zucker, Transfetten und künstlichen Zusatzstoffen kann Entzündungsprozesse im Körper fördern, was potenziell mit Fibromyalgie in Verbindung steht.
    • Koffeinkonsum – Übermäßiger Konsum von Kaffee oder koffeinhaltigen Getränken kann die Schlafqualität beeinträchtigen und somit die Symptome verstärken.
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen) – Rauchen fördert entzündliche Prozesse und beeinträchtigt die Durchblutung, was die Symptome verschlimmern kann.
    • Alkohol – Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Schlaf beeinträchtigen und Entzündungen fördern.
  • Körperliche Aktivität
    • Körperliche Inaktivität – Bewegungsmangel verschlechtert die Muskel- und Gelenkfunktion und kann das Schmerzempfinden erhöhen.
    • Übermäßige körperliche Aktivität – Exzessive Belastung ohne ausreichende Erholung kann Muskelschäden und Stressreaktionen fördern.
  • Psycho-soziale Situation
    • Emotionaler Stress – Lang anhaltender Stress kann das zentrale Nervensystem überaktivieren und die Schmerzverarbeitung verschlechtern.
    • Stress am Arbeitsplatz – Belastungen durch Zeitdruck, hohe Verantwortung oder Konflikte können zur Entwicklung von Fibromyalgie beitragen.
    • Soziale Isolation – Ein geringes soziales Netzwerk oder fehlende Unterstützung erhöhen das Risiko für psychische Belastungen, die Fibromyalgie begünstigen können.
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
    • Übergewicht kann die Belastung der Muskeln und Gelenke erhöhen und die Schmerzsymptomatik verstärken.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention der Fibromyalgie sollten folgende Maßnahmen berücksichtigt werden:

  • Stressbewältigung
    • Anwendung von Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung (PMR), Yoga oder Achtsamkeitstraining zur Reduktion emotionalen und beruflichen Stresses.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige moderate Bewegung (z. B. Schwimmen, Wandern, Radfahren) zur Verbesserung der Muskelkraft und Reduktion der Schmerzempfindlichkeit.
  • Ernährungsoptimierung
    • Vermeidung entzündungsfördernder Lebensmittel und Integration entzündungshemmender Nährstoffe (z. B. Omega-3-Fettsäuren).
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Förderung eines stabilen sozialen Netzwerks und gegebenenfalls Inanspruchnahme professioneller psychologischer Unterstützung.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit ersten Symptomen von Fibromyalgie, um eine Chronifizierung zu vermeiden:

  • Frühzeitige Diagnostik
    • Evaluation unspezifischer Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfung.
  • Individuelle Therapieprogramme
    • Kombination von Physiotherapie, moderatem Training und Verhaltenstherapie zur Symptomreduktion.
  • Pharmakologische Interventionen
    • Einsatz niedrig dosierter Antidepressiva oder Antikonvulsiva bei schwereren Fällen zur Schmerzreduktion.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, langfristige Einschränkungen und eine Verschlechterung der Lebensqualität bei bestehender Fibromyalgie zu minimieren:

  • Langzeitbetreuung
    • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Therapieprogramme auf individuelle Bedürfnisse.
  • Rehabilitation
    • Interdisziplinäre Programme mit Schmerztherapie, Ergotherapie und psychosozialer Unterstützung.
  • Selbstmanagement-Programme
    • Förderung der Patientenautonomie durch Schulungen zu Stressbewältigung, Bewegung und Ernährung.