Ellenbogenschmerzen – Einleitung

Ellenbogenschmerzen sind ein unspezifisches Symptom, das auf eine Vielzahl von Erkrankungen oder Verletzungen im Bereich des Ellenbogengelenks hinweisen kann. Die Schmerzursache kann sowohl akut als auch chronisch sein, und die Schmerzintensität variiert je nach zugrunde liegender Pathologie (Erkrankungen).

Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM R52.-: Schmerz, andernorts nicht klassifiziert; ICD-10-GM M79.6 Schmerzen in den Extremitäten

Anatomie und Funktionen

Der Ellenbogen ist ein komplexes Gelenk, das aus drei Knochen besteht: dem Humerus (Oberarmknochen), der Ulna (Elle) und dem Radius (Speiche). Diese Knochen sind durch mehrere Bänder (Ligamente) stabilisiert und von Sehnen umgeben, die die Muskeln mit den Knochen verbinden. Das Gelenk ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungen, einschließlich Beugung, Streckung und Rotation des Unterarms. Die Strukturen im Ellenbogenbereich sind anfällig für verschiedene Verletzungen und degenerative Veränderungen, die Schmerzen verursachen können.

Formen der Erkrankung

Ellenbogenschmerzen können durch verschiedene Mechanismen und Pathologien verursacht werden:

  • Traumatische Verletzungen: Dazu gehören Frakturen (Knochenbrüche), Luxationen (Verrenkungen/Ausrenkungen) und Verstauchungen, die durch direkte Traumata oder Unfälle verursacht werden.
  • Belastungsverletzungen: Wiederholte Belastungen oder Überbeanspruchungen, wie sie bei bestimmten Berufen (z. B. Handballtorhüter) oder sportlichen Aktivitäten (z. B. Tennis, Golf) auftreten, führen oft zu Schädigungen der Sehnenansätze und Ligamente. Beispiele sind der "Tennisellenbogen" (Epikondylitis humeri radialis) und der "Golferellenbogen" (Epikondylitis humeri ulnaris).
  • Degenerative Erkrankungen: Arthrose des Ellenbogengelenks, bei der der Gelenkknorpel abgenutzt ist, führt häufig zu chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • Nerveneinklemmungen: Das Kubitaltunnelsyndrom, bei dem der Ulnarisnerv im Ellenbogenbereich komprimiert wird, kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und Schwäche im Arm führen.
  • Muskelrupturen: Selten, aber möglich, ist eine Ruptur des Bizepssehnenansatzes am Ellenbogen, was zu akuten Schmerzen und Funktionsverlust führt.

Ursachen

Ellenbogenschmerzen können durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein, die eine gezielte Diagnostik erfordern:

  • Traumatische Ursachen: Frakturen (Knochenbrüche), Luxationen (Verrenkung/Ausrenkung), Verstauchungen.
  • Überlastung: Wiederholte Belastungen bei sportlichen Aktivitäten oder bestimmten beruflichen Tätigkeiten.
  • Degenerative Ursachen: Arthrose, Tendinitis (Sehnenentzündung).
  • Entzündliche Erkrankungen: Bursitis (Schleimbeutelentzündung), Arthritis (Gelenkentzündung), Infektionen.
  • Neuropathische Ursachen: Kompression von Nerven, z. B. Kubitaltunnelsyndrom.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Abhängig von der spezifischen Erkrankung, z. B. sind Männer häufiger von Epikondylitis betroffen.

Häufigkeitsgipfel:
Altersabhängig, mit einem Anstieg der Inzidenz im mittleren und höheren Lebensalter.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Variiert stark, je nach zugrunde liegender Ursache. Tennisellenbogen tritt bei etwa 1-3 % der Allgemeinbevölkerung auf.

Inzidenz
(Häufigkeit von Neuerkrankungen): Belastungsabhängig, z. B. häufiger bei Personen, die repetitive Bewegungen ausführen (Sportler, manuelle Arbeiter).

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Ellenbogenschmerzen können akut oder chronisch verlaufen. Akute Schmerzen, die durch Verletzungen oder Überlastung entstehen, klingen oft nach entsprechender Behandlung ab. Chronische Schmerzen können auf degenerative oder entzündliche Erkrankungen hinweisen und erfordern eine weitergehende Diagnostik und Therapie.

Prognose

  • Harmlose Ellenbogenschmerzen: Verschwinden in der Regel spontan nach kurzer Zeit.
  • Chronische Schmerzen: Bei länger anhaltenden Schmerzen oder plötzlich auftretenden, sehr starken Schmerzen sollte eine weitere Abklärung erfolgen. Eine Behandlung, angepasst an die zugrunde liegende Ursache, ist entscheidend für die Prognose.
  • Komplikationen: Geschwollene oder überwärmte Gelenke des Armes, wie z. B. bei bakteriellen Infektionen, erfordern eine sofortige ärztliche Intervention, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.