Dermatomyositis – Prävention

Zur Prävention der Dermatomyositis (Muskelentzündung mit Hautbeteiligung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren (Trigger)

  • UV-Bestrahlung
    • Übermäßige Sonnenexposition – UV-Licht kann die Krankheitsaktivität bei Autoimmunerkrankungen wie Dermatomyositis verstärken.
    • Schutzmaßnahmen – Konsequente Anwendung von Sonnenschutzmitteln (hoher Lichtschutzfaktor) und Meidung intensiver Sonnenexposition.
  • Muskelbelastung
    • Intensive oder ungewohnte Belastungen – Können entzündliche Prozesse in bereits geschädigtem Muskelgewebe fördern.

Krankheits- und medikamentenbezogene Risikofaktoren

  • Virusinfektionen
    • Infektionen durch Coxsackie- oder Picornaviren können möglicherweise als Trigger für Autoimmunprozesse wirken.
  • Medikamentöse Auslöser
    • Bestimmte Medikamente stehen im Verdacht, Dermatomyositis auszulösen oder zu verstärken. Dazu zählen:
      • Allopurinol – Eingesetzt bei erhöhten Harnsäurewerten (z. B. Gicht).
      • Antimalariamittel – Wie Chloroquin.
      • D-Penicillamin – Zur Behandlung von Schwermetallvergiftungen oder rheumatoider Arthritis.
      • Interferon alpha – Bei antiviraler oder antitumoraler Therapie.
      • Procainamid – Ein Lokalanästhetikum.
      • Simvastatin und andere Statine – Lipidsenker mit potenziellen muskulären Nebenwirkungen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Sonnenschutz
    • Konsequente Anwendung von Sonnenschutzmitteln und Meidung von UV-Bestrahlung, insbesondere bei vorbestehender Autoimmunerkrankung oder genetischer Disposition.
  • Infektionsprophylaxe
    • Maßnahmen zur Vermeidung von Virusinfektionen wie Hygienemaßnahmen, Grippe- und Pneumokokkenimpfungen bei gefährdeten Personen.
  • Medikamentenanpassung
    • Regelmäßige Kontrolle der Medikation bei Personen mit Autoimmundisposition, insbesondere bei Einsatz von Medikamenten, die potenziell Muskelentzündungen fördern können.

Sekundärprävention

  • Früherkennung und Monitoring
    • Regelmäßige Kontrollen bei Symptomen wie Muskelschwäche, Hautveränderungen oder Fieber.
    • Frühzeitige Diagnostik und Behandlung bei Autoimmunerkrankungen oder Verdacht auf Dermatomyositis.
  • Therapeutische Anpassungen
    • Einsatz entzündungshemmender Therapien (z. B. Glucocorticoide oder Immunsuppressiva) bei ersten Anzeichen einer Dermatomyositis.
    • Anpassung der Medikation bei Nebenwirkungen oder vermuteten Auslösern.

Tertiärprävention

  • Langzeittherapie
    • Regelmäßige Überprüfung der Krankheitsaktivität durch klinische und laborchemische Kontrollen (z. B. CK-Wert).
    • Langfristige Behandlung mit Immunsuppressiva oder Biologika zur Vermeidung von Krankheitsschüben.
  • Rehabilitation und Lebensstilmaßnahmen
    • Physiotherapie zur Erhaltung der Muskelkraft und Beweglichkeit.
    • Psychosoziale Betreuung und Anpassung des Lebensstils zur Minimierung von Stress und anderen Triggerfaktoren.