Dermatomyositis – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik Dermatomyositis (Muskelentzündung mit Hautbeteiligung) dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie häufig Hauterkrankungen, Muskelerkrankungen, Autoimmunerkrankungen?
- Gibt es in Ihrer Familie Erbkrankheiten?
Soziale Anamnese
- Welchen Beruf üben Sie aus?
- Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen oder Belastungen auf Grund Ihrer familiären Situation?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Haben Sie Hautveränderungen bemerkt? Wenn ja:
- seit wann?
- an welchen Stellen? (Gesicht, Extremitäten (über den Gelenken))
- leicht lilafarbene Erytheme (Hautrötungen)?
- Gefäßreiser? (Extremitäten, Rumpf)
- Haben sich Ihre Nägel verändert? (Verdickung der Nagelhäutchen, Veränderung der Nagelfalz)
- Haben Sie Muskelbeschwerden? (Muskelschwäche)
- Können Sie Ihre Arme ohne Einschränkung über den Kopf heben?
- Haben Sie Schwierigkeiten beim Treppensteigen, Aufstehen?
- Leiden Sie unter Muskelschmerzen?
- Haben Sie Gelenkbeschwerden?
- Fühlen Sie sich krank? (allgemeines Krankheitsgefühl)
- Haben Sie Fieber?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Haben Sie Probleme beim Schlucken der Nahrung bzw. beim Trinken?
Eigenanamnese
- Vorerkrankungen (Virusinfektionen (Coxsackie-, Picorna-Viren))
- Operationen
- Allergien
- Schwangerschaften
- UV-Bestrahlung
Medikamentenanamnese
Entzündliche Myopathien
- Allopurinol (Urostatikum/zur Behandlung von erhöhten Harnsäurewerten)
- Antimalariamittel wie Chloroquin
- D-Penicillamin (Antibiotikum)
- Interferon alpha (antivirale und antitumorale Wirkungen)
- Kokain
- Levodopa
- Procainamid (Lokalanästhetikum)
- Simvastatin (Statine; Lipidsenker)
- Sulfonamide
- Zidovudin
Andere Myopathien
- ACTH
- Antivirale Medikamente
- Nukleosid-Analoga (Lamivudin, Zidovudin)
- Carbimazol
- Clofibrat
- Cromoglicinsäure
- Cyclosporin
- Enalapril
- Ezetimib
- Hormone
- ACTH
- Corticosteroide
- HMG-CoA-Reduktasehemmer (Hydroxy-Methyl-Glutaryl-Coenzym-A-Reduktaseinhibitoren; Statine) – Atorvastatin, Cerivastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Mevastatin, Pitavastatin, Pravastatin, Rosuvastatin, Simvastatin) häufiger Rhabdomyolyse (Auflösung quergestreifter Muskelfasern/Skelettmuskulatur sowie Herzmuskulatur) in Kombination mit Fibraten, Ciclosporin (Cyclosporin A), Makroliden oder Azol-Antimykotika; des Weiteren führen Statine zu einem Abfall der endogenen Coenzym Q10-Synthese; Häufigkeit der Myalgie im klinischen Alltag liegt bei 10 bis 20 %
Von einer Statin-Myopathie spricht man, wenn:
- Symptome innerhalb von vier Wochen nach Beginn der Statineinnahme auftreten
- sich diese innerhalb von vier Wochen nach Absetzen des Medikaments wieder zurückbilden und
- bei einer Reexposition wieder auftreten.
- Metoprolol
- Minoxidil
- Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) – Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol, Rabeprazol
- Salbutamol
Myopathie und Neuropathie
- Amiodaron
- Colchicin
- Interferon
- L-Tryptophan
- Vincristin