Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose) – Schmerzmittel – Entzündungshemmende Mittel

Therapieziel

  • Linderung der Beschwerden

Therapieempfehlungen

  • Bei nicht-aktiver Rhizarthrose: Analgetikum/Schmerzmittel Paracetamol (beste Verträglichkeit)
  • Bei aktivierter Rhizarthrose (abgeriebenes Knorpel- oder Knochenmaterial entzündet): Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), z. B. selektive COX-2-Hemmer (z. B. Etoricoxib) oder Diclofenac [keine Dauertherapie!]
    Beachte: Kein Diclofenac bei kardiovaskulärem Risiko! Betroffen davon sind Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) der NYHA-Klassen II bis IV, Koronare Herzkrankheit (KHK, Herzkranzgefäßerkrankung), peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder zerebrovaskulärer Erkrankung.
  • ggf. Glucocorticoide; die Wirkung bei intraartikulärer ("in die Gelenkhöhle hinein") Injektion ist nicht gesichert, kann jedoch bei anders nicht beherrschbarer Entzündung verabreicht werden [Beachte: komplikationsträchtig und von zweifelhafter Wirkung].
  • Siehe auch unter „Weitere Therapie/Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren": perkutane Strahlentherapie

Weitere Hinweise

  • Die intravenöse Applikation (Verabreichung) bringt keine Vorteile gegenüber der oralen Applikation.
  • Es sollte keine Dauertherapie durchgeführt werden.
  • Verschiedene NSAR sollten nicht kombiniert werden!
  • Therapiealternative bei hohem kardiovaskulärem/gastrointestinalem Risiko → konventionelle NSAR + niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS) + Protonenpumpeninhibitoren (PPI; Säureblocker) (Empfehlung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft)
  • Cave! Gemäß einer Kohortenstudie waren die 1-Jahres-Mortalitätsraten nach kurz- bis mittelfristiger Tramadol-Einnahme als Schmerzmittel bei Patienten mit Arthrose gegenüber NSAR (Naproxen, Diclofenac, Celecoxib und Etoricoxib) deutlich erhöht. Unter Codein wurden im Direktvergleich ähnlich hohe Todesraten wie unter Tramadol erreicht (34,6 bzw. 32,2/1.000 Personenjahre) [1].

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

In der Regel werden Medikamente aus den oben genannten Gruppen in Kombination mit Chondroprotektiva/knorpelschützenden Wirkstoffen (z. B. Glukosaminsulfat, Chondroitinsulfat) eingenommen, um knorpelabbauende Substanzen zu hemmen sowie Linderung oder Verbesserung der Schmerzen zu erzielen.

Weitere Informationen zu Chondroprotektiva siehe im nachfolgenden Kapitel.

Beachte: Chondroprotektiva sollten bevorzugt in Kombination mit weiteren knochenaktiven Vitalstoffen wie beispielsweise mit Vitaminen (C, D, E, K) und ggf. auch Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA)) eingenommen werden.

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3)
  • Mineralstoffe (Magnesium)
  • Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
  • Weitere Vitalstoffe (Chondroitinsulfat, Kollagene)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. Zeng C et al.: Association of Tramadol With All-Cause Mortality Among Patients With Osteoarthritis. JAMA. 2019;321(10):969-982. doi:10.1001/jama.2019.1347

Leitlinien

  1. Kathmann W: EULAR-Leitlinie zur intraartikulären Therapie. Orthopädie & Rheuma 2020;23:16-1