Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose) – Operative Therapie

Die Rhizarthrose ist eine degenerative Erkrankung des Daumensattelgelenks, die zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Kraftverlust führt. Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, stehen verschiedene operative Therapieverfahren zur Verfügung.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Anhaltende Schmerzen trotz konservativer Therapie
  • Deutliche Bewegungseinschränkung mit Funktionsverlust der Hand
  • Fortschreitende Gelenkzerstörung im Röntgenbild
  • Versagen von Schienen- und Infiltrationstherapie

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Schwere Osteoporose mit erhöhtem Frakturrisiko
  • Infektionen im Operationsgebiet
  • Fortgeschrittene Arthrose in angrenzenden Gelenken (bei Arthrodese kontraindiziert)
  • Unzureichende postoperative Compliance für Rehabilitationsmaßnahmen

Operationsverfahren

Resezierende Arthroplastik (Goldstandard)

  • Verfahren:
    • Entfernung des arthrotisch veränderten Os trapezium (Handwurzelknochen/großes Vieleckbein)
    • Auffüllung des entstandenen Hohlraumes mittels Sehnenplastik (Einsetzen eines Sehnenbündels)
  • Ergebnisse:
    • Langzeitstudien zeigen in 80-95 % der Fälle sehr gute bis gute Ergebnisse
  • Vorteile:
    • Schmerzreduktion und Erhalt der Beweglichkeit
  • Nachteile:
    • Geringfügig verringerte Kraft im Daumen

Arthrodese (Versteifungsoperation)

  • Indikation:
    • Junge Patienten mit starker Belastung der Hand- und Fingergelenke (z. B. Handwerker)
  • Vorteile:
    • Hohe Belastbarkeit des Gelenkes
  • Nachteile:
    • Eingeschränkte Beweglichkeit des Daumens
  • Kontraindikation:
    • Arthrotische Veränderungen in angrenzenden Gelenken

Endoprothetischer Ersatz des Daumensattelgelenks

  • Verfahren:
    • Implantation einer künstlichen Gelenkprothese
  • Einschätzung:
    • Hat sich bislang nicht als Standardverfahren durchgesetzt
  • Nachteile:
    • Hohes Risiko für Lockerung und Prothesenversagen

Postoperative Nachsorge

  • Ruhigstellung des Daumens mit einer Orthese für 4-6 Wochen
  • Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit
  • Krafttraining zur Stabilisierung des Daumens
  • Regelmäßige Nachkontrollen zur Erfassung der Gelenkfunktion

Mögliche Komplikationen

  • Infektionen im OP-Gebiet
  • Nerven- oder Gefäßverletzungen
  • Einschränkung der Daumenkraft
  • Prothesenlockerung bei endoprothetischem Ersatz
  • Nichtverheilung (Pseudarthrose) bei Arthrodese

Vergleich der Operationsmethoden

Verfahren Indikationen (Anwendungsgebiete) Vorteile Nachteile
Resezierende Arthroplastik Fortschreitende Rhizarthrose, Versagen konservativer Maßnahmen Sehr gute Langzeitergebnisse, Erhalt der Beweglichkeit Geringfügiger Kraftverlust
Arthrodese Junge Patienten mit hoher mechanischer Belastung Hohe Belastbarkeit, stabile Funktion Eingeschränkte Beweglichkeit, bei angrenzender Arthrose nicht geeignet
Endoprothetischer Ersatz Alternative zu Arthrodese oder Arthroplastik Erhalt der Gelenkbeweglichkeit Hohes Risiko für Prothesenlockerung, nicht etabliert

Fazit

  • Die resezierende Arthroplastik ist das Standardverfahren mit sehr guten Langzeitergebnissen.
  • Die Arthrodese eignet sich für Patienten mit hoher mechanischer Belastung, schränkt jedoch die Beweglichkeit ein.
  • Der endoprothetische Ersatz konnte sich bisher nicht als zuverlässige Therapieoption etablieren.