Brustkorbverletzung (Thoraxtrauma) – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen
- In nur ca. 30 % der Fälle werden durch die Röntgenuntersuchung bei stumpfen Traumen alle Verletzungen erkannt. Okkulte (versteckte) Verletzungen werden erst durch eine Computertomographie (CT) aufgedeckt. Zu den häufigen okkulten Verletzungen zählen Lungenkontusionen (Lungenquetschungen), Hämatothoraces (Blutansammlung im Pleuraspalt), Sternumfrakturen (Bruch des Brustbeins), Pneumothoraces (Luftansammlung zwischen der Pleura viszeralis (Lungenfell) und der Pleura parietalis (Brustfell)) und Diaphragmaverletzungen (Zwerchfellverletzungen).
- Pleurasonographie (Ultraschalluntersuchung der Pleura (Rippenfell) und des Pleuraraums) im Rahmen des „focused abdominal ultrasound in trauma“ (FAST) – Ausschluss sowohl eines Pneumothorax als auch ein Pleuraerguss (Wasseransammlung zwischen Rippen- und Lungenfell)
- Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel – schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung), besonders gut geeignet zur Darstellung von okkulten (versteckten) Verletzungen bzw. zur Erfassung des Traumaausmaßes (Lungenkontusion, Hämatothorax, Pneumothorax)
- Angio-Computertomographie (Synonym: Angio-CT; CT-Angiographie; CT-Angio; CT-Gefäßdarstellung) – Verdacht auf Verletzung der großen zentralen Gefäße
- Transthorakale Echokardiographie (Echo; Herzultraschall; dabei wird bei der Schallkopf außen auf den Brustkorb (Thorax) aufgesetzt) – Verdacht auf Perikardtamponade (Herztamponade; z. B. Flüssigkeitsansammmlung im Herzbeutel)
- Pulsoxymetrie (Verfahren zur nicht invasiven Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung über die Messung der Lichtabsorption) – zur Bestimmung des Schweregrads der Hypoxie (Sauerstoffmangel)
- Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels)
- Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) – zum Ausschluss von Begleitverletzungen
- Bronchoskopie (Lungenspiegelung) – bei Verdacht auf Bronchosruptur (Bronchenriss)
- Tracheobronchoskopsie (Spiegelung der Luftröhre und der Bronchien) – zum Ausschluss tracheobronchialer Verletzungen