Bandscheibenschaden (Diskopathie) – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine Diskopathie (Bandscheibenschaden) mit bedingt sein können:
Gehirn – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)
- Zervikobrachialsyndrom (Synonym: Schulter-Arm-Syndrom) – Schmerzen im Bereich des Halses, des Schultergürtels und der oberen Extremitäten. Ursache ist häufig die Kompression oder Irritation von Spinalnerven (Rückenmarksnerven) der Halswirbelsäule; häufigste Ursachen sind myofasziale Beschwerden (Schmerzen im Bewegungsapparat, welche nicht von Gelenken, Periost, Muskelerkrankungen oder anderen neurologischen Erkrankungen ausgehen), z. B. durch Myogelosen (Muskelverhärtung) oder Muskeldysbalance der Halswirbelsäule.
- Ischiassyndrom (Lumboischialgie) – Wurzelreizsyndrom, bei dem Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Versorgungsbereich des Nervus ischiadicus auftreten
- Kaudasyndrom (Cauda-equina-Syndrom) – es handelt sich dabei um ein Querschnittssyndrom in Höhe der Cauda equina (anatomische Struktur, die sich innerhalb der Wirbelsäule in einem Sack aus harter Hirnhaut (Dura mater) und der dieser innen anliegenden Arachnoidea mater befindet) befindet; dieses führt zu einer Schädigung der Nervenfasern unterhalb des Conus medullaris (Bezeichnung für das konisch zulaufende, kaudale Ende des Rückenmarks), die mit einer schlaffen Parese (Lähmung) der Beine, oft mit Harnblasen- und Mastdarmstörungen, einhergeht.
- Chronische Schmerzen
- Einschränkung der Bewegungsfähigkeit
- Paresen (Lähmungen)
- Sensibilitätsstörungen
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Priapismus – Erektion, die ohne sexuelle Stimulation > 4 h andauert; 95 % der Fälle ischämischer oder Low-flow-Priapismus (LFP), der sehr schmerzhaft ist; der LFP kann bereits nach 4 h zu irreversiblen Erektionsstörungen führen; Therapie: Blutaspiration und evtl. intrakavernöser (i.c.) Sympathomimetikainjektion; der "High-flow"-Priapismus (HFP) benötigt keine Sofortmaßnahmen