Blutungsanomalien (Blutungsstörungen) – Einleitung
Blutungsanomalien bzw. Blutungsstörungen bezeichnen eine veränderte Menstruationsblutung (Regelblutung). Eine normale Monatsblutung dauert circa vier Tage und wiederholt sich in einem Zyklus von je 28 Tagen.
Die Anomalien werden nach Rhythmusstörungen und Typusstörungen unterschieden.
Zu den Rhythmusstörungen gehören:
- Polymenorrhoe – das Intervall zwischen den Blutungen ist kleiner als 25 Tage, die Blutungen treten also zu oft auf
- Oligomenorrhoe – das Intervall zwischen den Blutungen ist größer als 31 Tage, die Blutungen treten zu selten auf
- Amenorrhoe – keine Menstruationsblutung bis zum 15. Lebensjahr (primäre Amenorrhoe) oder keine Menstruationsblutung seit mehr als drei Monaten (sekundäre Amenorrhoe)
Zu den Typusstörungen gehören:
- Hypermenorrhoe – die Blutung ist zu stark; in der Regel verbraucht die Betroffene mehr als fünf Vorlagen/ Tampons pro Tag
- Hypomenorrhoe – die Blutung ist zu schwach; die Betroffene verbraucht weniger als zwei Vorlagen pro Tag
- Brachymenorrhoe – Blutungsdauer kürzer als drei Tage
- Menorrhagie – die Blutung ist verlängert (> 6 Tage und < 14 Tage) und verstärkt
- Spotting – Zwischenblutungen wie
- Prämenstruelles Spotting – Schmierblutungen vor der eigentlichen Menstruation
- Postmenstruelles Spotting – Schmierblutungen nach der eigentlichen Menstruation
- Mittelblutung – Schmierblutung zum Zeitpunkt der Ovulation (Eisprung)
- Metrorrhagie – Blutung außerhalb der eigentlichen Menstruation; sie ist meist verlängert und verstärkt, ein regelmäßiger Zyklus ist nicht erkennbar
- Menometrorrhagie – Blutungsdauer mehr als vierzehn Tage (häufig in der Menopause)
Hinweis: Der Begriff Menometrorrhagie wird in der Klinik oft synonym mit Metrorrhagie verwendet.