Polyzystisches-Ovar-Syndrom (PCO-Syndrom) – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Körperliche Aktivität – körperliche Bewegung 150-250 Minuten pro Woche oder Muskeltraining an zwei Tagen pro Woche
- Schrittzahl um 500/Woche steigern auf idealerweise 10.000 Schritte pro Tag
- Normalgewicht anstreben!
Diät und Bewegung sollte im Vordergrund der therapeutischen Maßnahmen stehen! Häufig führt alleine die Gewichtsreduktion bereits zu einer Normalisierung des Zyklus und der Follikelreifung (Eizellreifung); es zeigen sich signifikante Verbesserungen in Bezug auf das follikelstimulierende Hormon (FSH), das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG), das Gesamttestosteron, das Androstendion, den freien Androgenindex und den FG-Score (Ferriman-Gallwey-Score zur Quantifizierung des Hirsutismus/vermehrte androgenabhängige Behaarung) [1].
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse- BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
- Gewichtsabnahme von 5-10 % des Körpergewichts in 6-12 Monaten
- BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Frauen mit einem Polyzystischen Ovar Syndrom weisen häufig ein Metabolisches Syndrom auf, d. h. es liegen drei der folgenden fünf Kriterien gemeinsam vor: Übergewicht, Hypertonie (Bluthochdruck), erhöhte Triglyceride (> 150 mg/dl), erniedrigtes HDL-Cholesterin (< 50 mg/dl) im Blut, Diabetes mellitus Typ 2. Folgende Empfehlungen sind für Frauen mit Metabolischem Syndrom in den Vordergrund zu stellen:
- energiereduzierte Mischkost
- Nahrung auf 3 Mahlzeiten am Tag verteilen, keine Zwischenmahlzeiten
- kohlenhydratarme, eiweißbetonte und fettmodifizierte Ernährung – Auswahl von Lebensmitteln, die zu einem niedrigen Blutglucose-Serumspiegel (Blutzuckerspiegel) und einer geringen Insulinausschüttung führen
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- langsames und bewusstes Kauen, sodass sich ein Sättigungsgefühl einstellen kann
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Sportmedizin
- Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining) → sportliche Aktivität ist eine wichtige Maßnahme zur Gewichtsreduktion und führt dazu, das Gewicht anschließend dauerhaft zu halten
- Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
- Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - PCOS Selbsthilfe Deutschland e. V.
Postfach 120 221, 45312 Essen
Telefon: 0700-7267 8373, E-Mail: verein@pcos-selbsthilfe.org, Internet: www.pcos-selbsthilfe.org
Literatur
- Haqq L, McFarlane JR, Dieberg G, Smart NA: Lifestyle intervention and endocrine profile in polycystic ovarian syndrome: a meta-analysis.
Endocr Connect. 2014 Jan 31.