Polymenorrhoe – Operative Therapie

Die Polymenorrhoe (zu häufige Menstruationsblutungen mit einem Zyklus von weniger als 21 Tagen) kann durch unterschiedliche gynäkologische Erkrankungen verursacht werden, wie Myome, Polypen oder hormonelle Dysbalancen. Bei Versagen konservativer Maßnahmen oder spezifischen Ursachen stehen verschiedene operative Therapien zur Verfügung.

1. Abrasio (Kürettage)

  • Definition: Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), um diese histologisch zu untersuchen und pathologische Veränderungen wie Hyperplasien (übermäßige Zellbildung) oder atypische Zellen auszuschließen.
  • Indikationen:
    • Diagnostik und Therapie bei:
      • Uterinen Blutungsstörungen (z. B. bei Verdacht auf Endometriumhyperplasie (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut) oder Polypen).
      • Postmenopausalen Blutungen.
    • Kurzfristige Linderung bei starken oder unregelmäßigen Blutungen.
  • Verfahren:
    • Durchführung in Narkose (ambulant oder stationär).
    • Möglichkeit der ergänzenden Hysteroskopie (Spiegelung der Gebärmutterhöhle) zur Visualisierung der Schleimhaut.

2. Operative Entfernung von Myomen oder Polypen

  • Definition: Entfernung von gutartigen Tumoren (Myome) oder Schleimhautaussackungen (Polypen) in der Gebärmutterhöhle.
  • Indikationen:
    • Symptomatische Myome oder Polypen, die Blutungsstörungen, Schmerzen oder Drucksymptome verursachen.
    • Submuköse Myome (unter der Schleimhaut) oder endometriale Polypen.
  • Verfahren:
    • Hysteroskopische Myomektomie: Entfernung kleiner Myome oder Polypen durch Gebärmutterspiegelung.
    • Laparoskopische Myomektomie: Minimalinvasive Entfernung größerer Myome, insbesondere intramuraler oder subseröser Myome.

3. Goldnetz-Methode (Endometriumablation)

  • Definition: Minimalinvasive Entfernung oder Zerstörung der Gebärmutterschleimhaut zur Therapie übermäßig starker Regelblutungen bei abgeschlossener Familienplanung.
  • Indikationen:
    • Funktionelle Blutungsstörungen (z. B. Hypermenorrhoe/zu starke Regelblutung, Menorrhagie/zu lange und zu lang andauernde Regelblutung).
    • Alternativ zur Hysterektomie bei gutartigen Erkrankungen.
  • Verfahren:
    • Durchführung durch ein spezielles, mit Gold beschichtetes Netz, das die Schleimhaut gleichmäßig verödet.
    • Schonende Methode mit geringer Komplikationsrate und Erhalt der Gebärmutter.
  • Kontraindikationen:
    • Uteruspathologien wie Myome, die die Gebärmutterhöhle verzerren.
    • Malignitätsverdacht (V. a. Krebs).

4. Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter)

  • Definition: Vollständige Entfernung der Gebärmutter.
  • Indikationen:
    • Bösartige Erkrankungen:
      • Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs).
      • Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs).
    • Therapieresistente gutartige Erkrankungen:
      • Große oder multiple Myome mit ausgeprägten Symptomen.
      • Persistierende Blutungsstörungen trotz konservativer oder ablativer Maßnahmen.
  • Verfahren:
    • Vaginal: Entfernung durch die Scheide, ideal bei gutartigen Erkrankungen.
    • Laparoskopisch oder abdominal: Bei größeren Befunden oder malignen Erkrankungen.
  • Komplikationen:
    • Blutungen, Infektionen oder Verletzungen benachbarter Organe (z. B. Harnblase oder Darm).

5. Ergänzende operative Maßnahmen

  • Hysteroskopische Verfahren:
    • Entfernung fokaler Läsionen (z. B. Septen oder Endometriumhyperplasien).
  • Laparoskopische Endometriumsanierung:
    • Behandlung endometriotischer Herde, die zu Zyklusstörungen beitragen können.

Nachsorge und Monitoring

  • Regelmäßige gynäkologische Kontrollen, insbesondere nach histologischer Untersuchung.
  • Hormonelle Unterstützung, falls erforderlich, z. B. durch Gestagene oder kombinierte Hormone, um den Zyklus zu stabilisieren.
  • Beratung über Fertilitätsoptionen und zukünftige Familienplanung.