Oligomenorrhoe – Differentialdiagnosen
Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)
- Laurence-Moon-Biedl-Bardet-Syndrom (LMBBS) – seltene genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang; nach klinischer Symptomatik wird unterschieden in:
- Laurence-Moon-Syndrom (ohne Polydaktylie, d. h. ohne Auftreten überzähliger Finger oder Zehen, und Adipositas, dafür aber mit Paraplegie (Querschnittlähmung) und Muskelhypotonie/verminderte Muskelspannung) und
- Bardet-Biedl-Syndrom (BBS) (mit Polydaktylie, Adipositas und Besonderheiten der Nieren)
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Hyperandrogenämie (Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone im Blut)
- Hyperprolaktinämie (Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut)
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) bzw. latente (subklinische/milde) Hypothyreose
- Ovarielle Hypoplasie − Minderentwicklung der Eierstöcke aufgrund verschiedener Erkrankungen wie beispielsweise dem Turner-Syndrom (Gonadendysgenesie)
- Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) − Zystenbildung im Ovar, die zu einer gestörten hormonellen Funktion führt
- Sheehan-Syndrom − postpartal (nach einer Entbindung) auftretende Hypophysenvorderlappeninsuffizienz (HVL-Insuffizienz; nicht ausreichende Hormonproduktion des Vorderlappens der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse))
- Vorzeitige Ovarialinsuffizienz − Erschöpfung der Eierstockfunktion mit fortschreitender Follikelatresie (Nicht-Anlage von Follikeln)
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Hypophysentumoren (Tumoren der Hirnanhangsdrüse)
- Hypothalamustumoren (Tumoren des Zwischenhirns)
- Ovarialtumoren (Eierstocktumoren)
Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)
- Anorexia nervosa (Magersucht)
- Psychogene Reaktion wie beispielsweise nach schweren persönlichen oder sonstigen Katastrophen
Medikamente
- Appetitzügler – wie beispielsweise Fenfluramin
- Hormonelle Kontrazeptiva (Empfängisverhütung (Kontrazeption) durch östrogen- und/oder gestagenhaltige Präparate); Post-Pill-Amenorrhoe – Ausbleiben der Menstruation nach Beendigung der Einnahme von Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungsmittel)
- siehe auch unter "Hyperprolaktinämie durch Medikamente"
- Zust. n. Chemotherapie
Drogen
- Amphetamine (indirektes Sympathomimetikum)
- Heroin
- LSD (Lysergsäurediäthylamid)
Weitere Ursachen
- Leistungssport
- Gravidität (Schwangerschaft)
- Laktationsperiode (Stillphase)
- Zust. n. Radiatio (Strahlentherapie)