Hypermenorrhoe – Operative Therapie
Die Hypermenorrhoe (übermäßig starke Regelblutung) kann durch verschiedene operative Verfahren behandelt werden, wenn eine konservative Therapie nicht ausreicht oder die Beschwerden erheblich die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Wahl der Methode hängt von der zugrunde liegenden Ursache, dem Alter der Patientin und dem Kinderwunsch ab.
Chirurgische Eingriffe bei Hypermenorrhoe
Abrasio (Gebärmutterausschabung) zur histologischen Untersuchung
- Entfernung der Gebärmutterschleimhaut zur feingeweblichen Untersuchung
- Diagnostisches und therapeutisches Verfahren zur Abklärung von Blutungsursachen
Operative Entfernung von Myomen oder Polypen
- Indikation: Myome (gutartige Gebärmuttergeschwülste) oder Endometriumpolypen als Ursache der Hypermenorrhoe
- Verfahren: Hysteroskopische oder laparoskopische Myomektomie (operative Myomentfernung)
Endometriumablation
- Schonende und komplikationsarme Entfernung der Gebärmutterschleimhaut
- Indikation: Abgeschlossene Familienplanung und Wunsch nach organerhaltender Therapie
Methoden der ersten Generation:
- Schlingenresektion – Abtragung der Schleimhaut mittels elektrischer Schlinge
- Rollerball-Ablation – Gezielte Verödung der Gebärmutterschleimhaut
- YAG-Laser – Ablation der Schleimhaut durch Laserenergie
- Mikrowellenkoagulation – Thermische Zerstörung der Schleimhaut durch Mikrowellen
Methoden der zweiten Generation:
- Ballonkatheter – Hitzeverödung mittels Flüssigkeitsballon
- Kryochirurgische Verfahren – Gezielte Kälteapplikation zur Schleimhautzerstörung
- Hydrothermablation – Verwendung erhitzter Flüssigkeit zur Endometriumverödung
- Goldnetz-Methode – Bipolares dreidimensionales Netz zur gezielten Verödung der Gebärmutterschleimhaut
Hysterektomie (Gebärmutterentfernung)
- Indikation: Versagen der Endometriumablation oder andere schwerwiegende gynäkologische Erkrankungen
- Formen:
- Suprazervikale Hysterektomie – Entfernung des Gebärmutterkörpers, Erhalt des Gebärmutterhalses
- Totale Hysterektomie – Entfernung der gesamten Gebärmutter
Vergleich der Operationsmethoden
Verfahren | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Abrasio (Gebärmutterausschabung) | Schnelle Diagnostik und Therapie, minimalinvasiv | Keine dauerhafte Lösung, mögliche erneute Blutungen |
Myomentfernung (Myomektomie) | Erhalt der Gebärmutter, symptomatische Verbesserung | Risiko für erneutes Wachstum von Myomen |
Endometriumablation | Organerhaltend, weniger invasiv als Hysterektomie | Nicht für alle Patientinnen geeignet, keine sichere Blutungsfreiheit |
Hysterektomie | Dauerhafte Lösung, keine Blutungen mehr | Invasiver Eingriff mit längerer Erholungszeit, irreversibel |
Fazit
Die operative Therapie der Hypermenorrhoe richtet sich nach der Ursache, dem Wunsch nach Organerhalt und der individuellen Lebenssituation der Patientin. Während die Endometriumablation eine minimalinvasive Möglichkeit darstellt, bleibt die Hysterektomie die endgültige Therapieoption, wenn andere Verfahren nicht erfolgreich sind.
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Hysterektomie, Indikation und Methodik. Bayerische Ärzteblatt 01/02 2016