Hodenverdrehung (Hodentorsion) – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch Hodentorsion (Hodenverdrehung) mit bedingt sein können:
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Hodenatrophie (krankhaft verkleinerter Hoden)
- Die Atrophierate nach einer Hodentorsion ist bei pädiatrischen Patienten mit 60 % der torquierten Hoden sehr hoch. Zu möglichen Auswirkungen zur zukünftigen Fertilität sind weitere Studien abzuwarten [2].
Beachte: Chirurgische Interventionen zur Detorsion torquierter Hoden müssen innerhalb von 6 Stunden erfolgen!
- Die Atrophierate nach einer Hodentorsion ist bei pädiatrischen Patienten mit 60 % der torquierten Hoden sehr hoch. Zu möglichen Auswirkungen zur zukünftigen Fertilität sind weitere Studien abzuwarten [2].
- Reduzierte Samenzellqualität nach unilaterale (einseitiger) Hodentorsion in der Adoleszenz (Lebensphase, die den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter markiert); die endokrine Funktion (Hormonfunktion) ist davon nicht betroffen
- Verlust des Hodens
Prognosefaktoren
- Verlässliche Prädiktoren für eine Hodenatrophie (bei Vergleich kontralateralen Hoden) sind [1]:
- Schmerzen > 12 Stunden
- sonographisch präoperativ ermittelte Heterogenität des Hodenparenchyms (Hodengewebe)
- Rötung des Skrotums (Hodensack)
Literatur
- Grimsby GM et al.: Prospective Evaluation of Predictors of Testis Atrophy after Surgery for Testis Torsion in Children. Urology 2018; online 20. März. doi: https://doi.org/10.1016/j.urology.2018.03.009
- Milivojević S et al.: Testicular atrophy following torsion in pediatric patients. Results of a long-term follow-up. Urology 2025; https://doi.org/10.1016/j.urology.2025.01.017