Hodenentzündung (Orchitis) – Medizingerätediagnostik

Die Orchitis zeigt in der Regel ein typisches klinisches Bild.

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Skrotalsonographie (Ultraschalluntersuchung der Skrotalorgane (Hoden und Nebenhoden) sowie deren Gefäßversorgung) mittels Dopplersonographie (Ultraschalluntersuchung, die Flüssigkeitsströme (vor allem den Blutfluss) dynamisch darstellen kann):
    • Bei einer Epididymo-Orchitis (Nebenhoden-Hodenentzündung) lässt sich ein inhomogen vergrößerter Nebenhoden und eine Hyperperfusion (verstärkter Blutdurchfluss) des Hodens bzw. des Nebenhodens nachweisen.
    • Eine Hodentorsion (Hodenverdrehung) gilt als nachgewiesen, bei Nachweis der fehlenden zentralen Perfusion (Blutdurchfluss zentraler Gefäße). Des Weiteren sollten die Testikulargefäße (Blutgefäße des Hodens) im Bereich des Funiculus spermaticus (Bündel aus Gefäßen, Nerven und dem Samenleiter) dargestellt werden. Falls sich diese im Verlauf als Spirale darstellen, besteht ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit eine Hodentorsion (Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Verfahrens erkannt wird, d. h. ein positiver Befund auftritt): 96 %).
    • Falls eine Raumforderung (Hodentumor mit Einblutung) vorliegt, ist dieses ebenfalls durch eine Sonographie nachweisbar.

Dopplersonographie des Hodens – Beurteilung der zentralen Perfusion (modifiziert nach [1])

Arteriell
negativ
positiv 
  positiv 
Venös negativ
negativ
  negativ
Weiteres
    Zentrale Hyperämie
 
Diagnose 
Keine Perfusion
Minderperfusion
Orchitis (Hodenentzündung)
Weitere Informationen notwendig: z. B. Nebenhoden, Hydatide, Tumor
Differentialdiagnosen
Hodentorsion, inkarzerierte Leistenhernie
partielle Hodentorsion
intermittierende Hodentorsion
 

Beachte: Männer mit Hämospermie (Blut im Sperma) sollten ab 40 Lebensjahr zudem einem Screening auf Prostatakarzinom (Prostatakrebs) mit PSA-Wert und digitaler rektaler Untersuchung unterzogen werden.

Literatur

  1. Günther P, Rübben, I: The acute scrotum in childhood an adolescence. Dtsch Arztebl Int 2012; 109"%): 449-58. DOI: 10.3238/arztebl. 2012.0449