Erektionsstörungen – Operative Therapie
Implantatchirurgie: Implantation von Schwellkörperprothesen (Penisimplantat) (Mittel der allerletzten Wahl)
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Patienten, die nicht für eine medikamentöse Behandlung geeignet sind oder eine definitive Lösung bevorzugen und die nicht auf eine pharmakologische Therapie ansprechen [Leitlinie: EAU].
- Z. n. radikal chirurgischen Eingriffen im Unterbauch- bzw. Beckenbereich (z. B. radikale Prostatektomie (operative Entfernung von Prostata mit Kapsel, den Endstücken der Samenleiter, den Samenblasen und den regionalen Lymphknoten), Zystoprostatektomie (operative Entfernung von Harnblase und Prostata); Sigma- bzw. Rektumresektion (operative Entfernung des Sigmas bzw. Rektums (Mastdarm)))
- Induratio penis plastica (IPP; flächenhafte, vor allem am Penisrücken vorliegende Vermehrung von Bindegewebe (Plaques), mit einer zunehmenden Verhärtung des Penisschaftes) – nur bei starker funktioneller Beeinträchtigung d. h. starke Penisverkrümmung mit erheblichen Problemen bei der Kohabitation, zum Einsatz kommen.
Das Verfahren
Implantation eines semirigiden oder hydraulischen Schwellkörperimplantates; hydraulische Penisimplantate werden von den meisten Männern wegen des natürlichen Erscheinungsbildes bevorzugt
Die Implantation von einteiligen semirigiden Schwellkörperprothesen kann in Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) vorgenommen werden.
Mögliche Komplikationen
- Implantatinfektion (1-2 % aller Fälle)
- Erosionen oder tatsächliche Perforationen (Durchbruch) im Bereich der distalen lateralen Penisschwellkörper, der Harnröhre oder der Glans penis/Eichel (ca. 1-6 %)
Leitlinien
- Dohle GR, Arver S, Bettocchi C, Jones TH, Kliesch S (2021) EAU guidelines. Edn. presented at the EAU Annual Congress Barcelona 2019. EAU Guidelines Office, Arnhem