Endometriose – Prävention
Zur Prävention der Endometriose muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Ursachen
- Ernährung
- Hoher Fettkonsum:
- Besonders gesättigte Fettsäuren und Transfette stehen im Verdacht, die Entstehung von Entzündungen und hormonellen Dysbalancen zu begünstigen.
- Niedrige Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren:
- Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können möglicherweise das Risiko für Endometriose senken.
- Rotes Fleisch:
- Hoher Verzehr von rotem Fleisch wird mit einem erhöhten Risiko für Endometriose assoziiert.
- Hoher Fettkonsum:
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen):
- Kann den Östrogenspiegel beeinflussen und so potenziell die Pathogenese der Endometriose fördern.
- Alkohol:
- Studien zeigen eine mögliche Assoziation zwischen Alkoholkonsum und erhöhtem Risiko für Endometriose aufgrund der Wirkung auf den Östrogenstoffwechsel.
- Tabak (Rauchen):
- Psycho-soziale Faktoren
- Stress:
- Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und entzündliche Prozesse verstärken, die mit Endometriose assoziiert sind.
- Stress:
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Organochlorpestizide:
- Beta-HCH (Nebenprodukt der Lindan-Herstellung) [1].
- Mirex (Insektizid) [1].
- Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCBs):
- Diese Umweltgifte können hormonelle Dysbalancen und entzündliche Prozesse fördern.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Stillen
- Längere Stillzeit:
- Eine längere Stillzeit reduziert das Risiko einer Endometriose signifikant.
- Studienergebnisse:
- Stillzeit < 1 Monat: 453 Endometriosen auf 100.000 Personenjahre.
- Stillzeit > 36 Monate: 184 Endometriosen auf 100.000 Personenjahre.
- Risikoreduktion: Pro drei Monate Stillen vermindert sich das Risiko um 8 % (Hazard Ratio 0,92; 95 %-Konfidenzintervall 0,90–0,94) [2].
- Längere Stillzeit:
- Gesunde Ernährung
- Hoher Verzehr von Gemüse und Früchten:
- Antioxidantien und Ballaststoffe können das Risiko für entzündliche Erkrankungen reduzieren.
- Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure):
- Verzehr von Fisch und anderen Lebensmitteln mit hohem Omega-3-Gehalt hat entzündungshemmende Effekte.
- Hoher Verzehr von Gemüse und Früchten:
- Körperliche Aktivität
- Regelmäßige Bewegung:
- Senkt die Östrogenspiegel und wirkt entzündungshemmend.
- Moderate bis intensive Bewegung kann das Risiko einer Endometriose verringern.
- Regelmäßige Bewegung:
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, die Symptome frühzeitig zu erkennen und das Fortschreiten der Erkrankung zu minimieren.
- Regelmäßige gynäkologische Kontrollen:
- Insbesondere bei Frauen mit familiärer Vorbelastung.
- Aufklärung über Symptome:
- Dysmenorrhoe (schmerzhafte Regelblutung), chronische Beckenschmerzen und Unfruchtbarkeit frühzeitig abklären lassen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die Vermeidung von Rückfällen und die Verbesserung der Lebensqualität bei diagnostizierter Endometriose.
- Medikamentöse Therapie:
- Langzeitbehandlung mit hormonellen Kontrazeptiva oder GnRH-Agonisten, um die Progression der Erkrankung zu stoppen.
- Rehabilitation:
- Physiotherapie und Schmerzmanagement zur Reduktion chronischer Schmerzen.
- Ernährungs- und Lebensstilberatung:
- Unterstützung bei der Umsetzung einer entzündungshemmenden Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
- Psychosoziale Unterstützung:
- Beratung bei Belastungen durch chronische Schmerzen oder Infertilität.
Literatur
- Upson K, De Roos AJ, Thompson ML, Sathyanarayana S, Scholes D, Barr DB, Holt VL: Organochlorine Pesticides and Risk of Endometriosis: Findings from a Population-Based Case-Control Study. Environ Health Perspect. 2013 Nov-Dec;121(11-12):1319-24. doi: 10.1289/ehp.1306648. Epub 2013 Sep 17
- Farland LV et al.: History of breast feeding and risk of incident endometriosis: prospective cohort study. BMJ 2017; 358 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.j3778 (Published 29 August 2017)