Zika-Virus-Infektion – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Zika-Virus-Infektion hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Zika-Virus-Infektion und werden oft zuerst bemerkt:

  • Hautausschlag (makulopapulöses Exanthem): Ein fleckiger Ausschlag mit kleinen Knötchen tritt bei den meisten Betroffenen (etwa 60-80 %) auf und beginnt häufig im Gesicht oder an den Extremitäten.
  • Gelenkschmerzen (Arthralgien): Schmerzen in den Hand- und Fußgelenken, den Knien und anderen Gelenken betreffen etwa zwei Drittel der Patienten und sind oft ein charakteristisches Zeichen der Erkrankung.
  • Ausgeprägtes Krankheitsgefühl: Betroffene fühlen sich häufig sehr krank, erschöpft und haben ein starkes allgemeines Unwohlsein.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Zika-Virus-Infektion:

  • Fieber: Plötzlich einsetzendes, oft leichtes Fieber tritt bei etwa 50-70 % der Betroffenen auf und kann mit Schüttelfrost einhergehen
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Eine Rötung und Reizung der Augen ist bei etwa 30-50 % der Patienten vorhanden und geht oft mit Lichtempfindlichkeit (Photophobie) einher.
  • Muskelschmerzen (Myalgien): Treten bei etwa 50-60 % der Betroffenen auf und sind meist diffus im Körper verteilt
  • Kopfschmerzen: Sind ein häufiges Symptom (ca. 40-60 %) und können mit einem allgemeinen Unwohlsein einhergehen
  • Übelkeit (Nausea) und Erbrechen (Emesis): Diese Symptome treten bei etwa 20-30 % der Patienten auf und können das allgemeine Krankheitsgefühl verstärken.
  • Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie): Gelegentlich können die Lymphknoten anschwellen, oft auch an ungewöhnlichen Stellen wie hinter der Ohrmuschel. Dieses Symptom tritt bei etwa 20-30 % der Patienten auf.
  • Blut im Sperma (Hämospermie): Bei männlichen Betroffenen kann es in seltenen Fällen zu Blut im Sperma kommen.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Aphten an der Lippe: Schmerzhafte Bläschen oder Geschwüre an der Lippe sind selten (etwa 10-20 % der Fälle), können jedoch zusätzlich zum allgemeinen Krankheitsbild auftreten.
  • Schüttelfrost: Begleitend zum Fieber kann Schüttelfrost auftreten, was auf eine ausgeprägte systemische Reaktion hinweist.

Weitere Hinweise

  • Die oben genannten Symptome treten in einem Zeitraum von 3-12 Tagen (meist 3-7 Tage) nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an.
  • Ca. 80 % aller Zika-Infektionen verlaufen asymptomatisch!
  • Eine Fallserie von 13 Kindern zeigte, dass ein normaler Kopfumfang bei der Geburt eine schwere Hirnschädigung durch das Zikavirus nicht ausschließt: erst Monate nach der Geburt zeigten sich Wachstumsstörungen (leichte Verminderung des Kopfumfangs mit Übergang in die Mikroenzephalie) [1]. 

Literatur

  1. Van der Linden V et al.: Description of 13 Infants Born During October 2015 January 2016 With Congenital Zika Virus Infection Without Microcephaly at Birth - Brazil. MMWR Morb Mortal Wkly Rep. 2016 Dec 2;65(47):1343-1348. doi: 10.15585/mmwr.mm6547e2