Zika-Virus-Infektion – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

Serum oder Plasma

  • IgM- und IgG-Serumantikörper gegen das Zika-Virus [Blutentnahme: vom 8.-27. Tag nach Symptombeginn; ab der 4. Krankheitswoche ist nur noch ein Antikörpernachweis möglich]
    Achtung: Kreuzreaktivitäten mit anderen Flaviviren (z. B. FSME-, Gelbfieber- oder Dengue-Virus) im ELISA und IIFT.
    Nur ein Nachweis von Antikörpern gegen Zika-Viren in einem Neutralisationstest ist spezifisch!
  • Virus-Genom RT-PCR im EDTA-Blut  [bis zum 7. Tag nach Symptombeginn]

Urin

  • Virus-Genom RT-PCR im Urin [bis zum 7. Tag nach Symptombeginn; bis zu 14 Tage nach Symptombeginn nachweisbar]

Fruchtwasser

  • ZikV-RNA im Rahmen einer Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) – bei nachgewiesener ZikV-Infektion in der Schwangerschaft 
    Beachte: Bei negativem Ergebnis ist eine ZikV-Infektion nicht ausgeschlossen! [2]

Ärzte in Deutschland können Probematerial direkt an das Bernhard-Nocht-Institut schicken.

In Deutschland ist die Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang nicht meldepflichtig.

Weitere Hinweise [1]

  • Beachte: Jeder, der erkrankt von einer Tropenreise zurückkehrt, sollte sich, insbesondere wenn Fieber vorliegt, tropenmedizinisch untersuchen lassen. Vor allem sollte zunächst eine Malaria ausgeschlossen werden!
  • Bei Rückkehr aus Epidemiegebieten ist bei fehlenden Symptomen eine serologische Untersuchung (IgM- und IgG-Nachweis aus Serum) nur dann sinnvoll, wenn es sich um aktuell schwangere Reiserückkehrerinnen und männliche Reiserückkehrer mit schwangerer Sexualpartnerin handelt.

Literatur

  1. Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin: Empfehlungen zur Diagnostik der Zika-Virus-Infektion. Allgemeine Information vom 9.2.2016