Yersiniose – Prävention
Zur Prävention der Yersiniose muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Verzehr von rohem Schweinefleisch und Produkten aus Schweinefleisch
- Besonders gefährdet sind rohe Produkte wie Mett, Hackepeter, roher Schinken und Salami.
- Kontamination anderer Speisen durch Küchenutensilien (z. B. Schneidebretter, Messer) ist möglich.
- Spielen im Sandkasten
- Sandkästen können durch Tierkot, insbesondere von Katzen und Nagetieren, mit Yersinia-Bakterien kontaminiert sein.
- Kontakt zu Vögeln
- Vögel können Yersinia-Bakterien in ihrem Kot tragen und durch direkten Kontakt oder kontaminierte Oberflächen übertragen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hygienemaßnahmen in der Küche
- Sorgfältiges Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Fleisch.
- Verwendung separater Schneidebretter und Messer für rohe und gekochte Lebensmittel.
- Gründliches Durchgaren von Schweinefleisch und Fleischprodukten.
- Hygienemaßnahmen im Umgang mit Sandkästen
- Abdeckung von Sandkästen, wenn sie nicht genutzt werden, um Verunreinigungen durch Tiere zu verhindern.
- Regelmäßige Kontrolle und Reinigung des Sandkastens.
- Tierhaltung und Expositionsprophylaxe
- Vermeidung des direkten Kontakts mit Vogelkot.
- Reinigung und Desinfektion von Vogelkäfigen sowie regelmäßige tierärztliche Kontrollen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Yersiniose zielt darauf ab, Yersiniose frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Bauchschmerzen, insbesondere im rechten Unterbauch (Pseudoappendizitis)
- Durchfall, der blutig sein kann
- Fieber
- Lymphknotenschwellungen im Bauchraum
- Labordiagnostik
- Stuhlkulturen zum Nachweis von Yersinia enterocolitica.
- Serologische Tests zur Bestimmung von Antikörpern bei chronischen Verläufen.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Symptomatische Behandlung
- Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Dehydratation.
- Schmerztherapie bei abdominalen Beschwerden.
- Antibiotikatherapie
- Bei schweren oder chronischen Verläufen: Ciprofloxacin oder Trimethoprim-Sulfamethoxazol.
- Symptomatische Behandlung
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Yersiniose zielt darauf ab, Folgekomplikationen und Langzeitschäden nach einer Yersiniose-Infektion zu minimieren.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf mögliche Spätfolgen wie Arthritis, die als immunologische Reaktion auf die Infektion auftreten kann.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei chronischen Beschwerden.
- Rehabilitation
- Aufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer überstandenen Infektion.
- Unterstützung bei der Wiederherstellung der Darmgesundheit durch probiotische Therapien.