Wundrose (Erysipel) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Erysipel (Wundrose) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Erysipel und werden oft zuerst bemerkt:

  • Scharf begrenzte, schmerzhafte Hautrötung: Die betroffene Hautstelle ist stark gerötet, hebt sich deutlich von der umgebenden gesunden Haut ab und ist meist asymmetrisch. Die Rötung ist typischerweise leicht erhaben und fühlt sich warm an. Dieses Symptom tritt bei fast allen Betroffenen auf.
  • Flammenförmige Ausläufer: Die Rötung kann flammenartig in die umgebende Haut ausstrahlen und vergrößert sich oft schnell.
  • Blasenbildung und Einblutungen: Bei etwa 5-10 % der Patienten können Blasen auf der Haut entstehen (bullöses Erysipel). Liegen Einblutungen in der Haut vor, spricht man von einem hämorrhagischen Erysipel. Diese Form tritt bei weniger als 5 % der Patienten auf und kann nach dem Abheilen zu einer dauerhaften braunen Hautverfärbung führen.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Erysipels:

  • Schmerzen und Juckreiz: Die betroffene Hautstelle ist schmerzhaft und kann jucken.
  • Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie): In der Nähe des betroffenen Hautbereichs können die Lymphknoten geschwollen und schmerzhaft sein. Dies tritt bei etwa 60-80 % der Patienten auf.
  • Allgemeine Symptome: Starkes Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen treten bei etwa 70-80 % der Patienten auf.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hohes Fieber und Schüttelfrost: Häufiges Begleitsymptom bei etwa 70-80 % der Patienten, insbesondere bei einer ausgeprägten systemischen Entzündungsreaktion
  • Erhöhte Herzfrequenz: Ein beschleunigter Puls (über 100 Schläge pro Minute) ist ein Zeichen für die systemische Beteiligung des Körpers.
  • Niedriger Blutdruck (Hypotension): Ein Abfall des Blutdrucks (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg oder 20 mmHg unter dem Ausgangsniveau) kann bei weniger als 5 % der Betroffenen auftreten und auf eine schwere systemische Entzündungsreaktion hinweisen.

Lokalisation

  • Gesicht, Arme oder Beine (insb. Unterschenkel), seltener am Nabel
  • Bei Erwachsenen sind überwiegend die unteren Extremitäten betroffen.
  • Kinder haben häufiger ein Gesichtserysipel.

Literatur

  1. Kilburn SA, Featherstone P, Higgins B, Brindle R: Interventions for cellulitis and erysipelas. Cochrane Database Syst Rev. 2010 Jun 16;(6):CD004299. doi: 10.1002/14651858.CD004299.pub2.