Windpocken (Varizellen) – Varizellen und Schwangerschaft
Eine Übertragung von der Mutter auf das ungeborene Kind ist relativ selten.
Tritt sie jedoch auf, und zwar im ersten oder zweiten Trimenon (Schwangerschaftsdrittel), so kann sie zum sogenannten fetalen Varizellensyndrom führen. Darunter versteht man eine Kombination verschiedener Erkrankungen und Fehlbildungen des Neugeborenen.
Zu diesen zählen:
- Hautveränderungen wie Narben, Ulzerationen (Geschwüre)
- Neurologische Erkrankungen wie Hirnatrophie, Lähmungen oder Krampfanfälle
- Augenerkrankungen wie Katarakt (Hornhauttrübung), Chorioretinitis (Entzündung der Choroidea (Aderhaut) mit einer Beteiligung der Retina (Netzhaut))
- Skelettfehlbildungen
Tritt die Erkrankung der Mutter fünf Tage vor bis zwei Tage nach der Entbindung auf, so kann es zu einer schwer verlaufenden Varizella-Infektion des Neugeborenen kommen. Diese Infektion führt bei circa 30 % der betroffenen Neugeborenen zum Tod.
Bei Verdacht auf eine Varizellen-Infektion sollte bei Schwangeren grundsätzlich eine Labordiagnostik durchgeführt werden, um die Gefahr für das Neugeborene einschätzen zu können und eine Therapie einzuleiten.