West-Nil-Fieber – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf das West-Nil-Fieber hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf West-Nil-Fieber und werden oft zuerst bemerkt:

  • Plötzlich einsetzendes hohes Fieber: Bei fast allen Betroffenen (80-90 %) tritt abrupt hohes Fieber auf, oft begleitet von Schüttelfrost. Es ist in der Regel das erste Anzeichen der Infektion.
  • Schweres Krankheitsgefühl: Ein allgemeines Unwohlsein mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit ist ebenfalls sehr häufig (70-80 %).

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des West-Nil-Fiebers:

  • Schüttelfrost und Abgeschlagenheit: Diese Symptome begleiten das Fieber und führen zu einem starken Schwächegefühl bei etwa 70-80 % der Betroffenen.
  • Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen): Treten bei etwa 30-50 % der Betroffenen auf und können zusammen mit den anderen Symptomen zu einem starken Krankheitsgefühl beitragen.
  • Hautausschlag (Exanthem): Ein blasser, fleckiger Hautausschlag mit kleinen Bläschen kann auftreten und beginnt oft am Oberkörper, breitet sich dann auf Kopf und Gliedmaßen aus. Dies tritt bei etwa 20-40 % der Patienten auf.
  • Kopf- und Gliederschmerzen: Diese Symptome sind sehr häufig und treten bei etwa 60-80 % der Patienten auf. Die Schmerzen können stark sein und die Beweglichkeit beeinträchtigen.
  • Muskelschmerzen (Myalgie) und Rückenschmerzen: Sind bei etwa 40-60 % der Betroffenen vorhanden
  • Lymphknotenschwellungen (Lymphadenopathie): Kommt bei etwa 20-30 % der Patienten vor

Neuroinvasive Symptome (ca. 1 % der Erkrankten)
Diese neuroinvasiven Symptome sind selten, aber schwerwiegend:

  • Hirnhautentzündung (Meningitis): Führt zu starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Lichtempfindlichkeit 
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis): Kann zu Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen und Krampfanfällen führen
  • Sehnervenentzündung (Neuritis nervi optici): Kann zu Sehproblemen oder Sehverlust führen
  • Entzündung mehrerer Nervenwurzeln (Polyradikulitis): Führt zu Schwäche und Taubheit in den Armen und Beinen
  • Gangstörungen (Ataxie): Schwierigkeiten beim Gehen und Koordinationsstörungen
  • Krampfanfälle: Epileptische Anfälle können auftreten und sind ein Zeichen für eine schwere neurologische Beteiligung.
  • Lähmungen (Paresen): Lähmungen der Muskeln können auftreten, besonders bei einer schweren Infektion.

Weitere Hinweise

  • Nur 20 % der Infizierten entwickeln eine "flavivirale" Symptomatik (zum Teil mit biphasischen Verläufen): Fieber, Kopf-, Glieder-, Muskelschmerzen, Exanthem (Hautausschlag: s. o), Konjunktivitis und Abgeschlagenheit.