Viruswarzen – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Viruswarzen hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Viruswarzen und werden oft zuerst bemerkt:

  • Scharf begrenzte rundliche Wucherung der Epidermis (Oberhaut): Klar abgegrenzte Warzen mit rauer, verhornt erscheinender Oberfläche
  • Hyperkeratose: Übermäßige Verhornung der betroffenen Hautstellen, besonders bei älteren Warzen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Juckreiz: In seltenen Fällen kann es zu Juckreiz kommen, besonders wenn die Warze gereizt wird (ca. 5 % der Betroffenen).
  • Schwellung der umgebenden Haut (ca. 10 % der Betroffenen)

Merkmale:

  • Die Warzen können mit der Zeit größer werden (ca. 20-30 % der Betroffenen).
  • Es können mehrere Warzen gleichzeitig auftreten, oft an verschiedenen Körperstellen (ca. 50 % der Betroffenen).
  • Die Warzen können von hautfarben bis bräunlich oder grau gefärbt sein (ca. 40 % der Betroffenen).
  • Neben der Verhornung ist die Warzenoberfläche oft uneben und rau (ca. 80 % der Betroffenen).
  • Bei Verletzungen der Warze können kleine Blutungen (Punktblutungen) auftreten (ca. 10-20 % der Betroffenen).

Lokalisation:

  • Warzen können überall am Körper lokalisiert sein.
  • Häufig sind sie jedoch an Händen und Füßen, auf Hand- und Fußrücken, im Analbereich sowie im Gesicht. In der Regel sind sie schmerzlos (außer an den Füßen: Verruca plantaris, Dornwarzen).
  • Bei Kindern sind rund 54 % der Warzen an den Händen und 28 % im Kopf- und Halsbereich [1].

Warnzeichen (red flags)

  • Anogenitale Warzen bei Kindern können auf Kindesmissbrauch hinweisen


Nachfolgend werden einige typische Warzen umfassender beschrieben:

Vulgäre Warzen (Verruca vulgaris)

Die Oberfläche der vulgären Warzen ist rau und stark verhornt.
Sie sind meist zwischen drei und fünf Millimetern groß und können sowohl einzeln als auch in Gruppen auftreten.

Lokalisation: Sie treten meist an den Händen und auf dem Zehenrücken auf.

Plane Warzen (Verruca plantaris)

Die planen Warzen (Flachwarzen) treten in größerer Zahl auf. Sie sind flach und von rötlich-bräunlicher Farbe mit stumpfer Oberfläche.

Lokalisation: Sie treten zumeist im Gesicht und am Hals oder auch an den Händen bei Kindern und auch bei Jugendlichen auf.

Plantarwarzen (Verruca plantaris)

Plantarwarzen (Synonyme: Dornwarze, Fußsohlenwarze, Myrmecia) erkennt man meist aufgrund von kleinen, braunen Punkten auf der Oberfläche, die durch kleine Blutungen entstehen.

Diese Form der Warzen kann zu deutlichen Schmerzen führen, die durch die Belastung beim Gehen entstehen.

Lokalisation: Sie
bilden sich an den Fußsohlen und wachsen nicht, wie die anderen Warzenformen, nach außen, sondern nach innen.

Condylomata acuminata

Condylomata acuminata (Synonyme: Feigwarzen, Genitalwarze, spitze Kondylome) erinnern im Aussehen an Hahnenkämme.

Lokalisation: Sie treten besonders im Genitalbereich auf. 

Dellwarzen (Epithelioma molluscum, Epithelioma contagiosum, Molluscum contagiosum; Pl. Mollusca contagiosa)

Dellwarzen sind wenige Millimeter groß und haben eine halbkugelförmige Oberfläche: Sie sind schmerzlos und imponieren als hautfarbene/wachsartige, ca. 2-5 mm große kalottenförmige Papeln (knötchenartige Verdickung der Haut) mit zentraler Eindellung.
Dermatoskopisch zeigen sich zentral lobuläre, weißlich-gelbliche Strukturen und periphere Kranzgefäße.

Ihren Namen erhielt die Dellwarze aufgrund einer typischen Einsenkung in der Mitte der Warze (= Delle). Diese Delle kann eine kleine Öffnung aufweisen. Bei Druck auf die Dellwarzen kommt es zur Entleerung einer rahmartigen bis teigigen Masse (genannt: Molluscumbrei, Molluscumkörperchen).

Lokalisation: Sie treten in unterschiedlicher Anzahl (wenige bis mehrere Hundert) am ganzen Körper auf. Besonders häufig findet man sie an den Händen, Fingern, Armen, am Oberkörper und an den Genitalien.

Kinder bekommen sie oft im Gesicht, am Hals, an den Augenlidern, in den Achseln und im Genitalbereich (gewöhnlich handelt es sich um die „benigne“ Variante; Auftreten zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr).
Erwachsene
entwickeln Dellwarzen überwiegend im Genitalbereich (sexuell übertragbare Variante).

Literatur

  1. Kuwabara A et al.: Children with Warts: A Retrospective Study in an Outpatient Setting. Pediatr Dermatol 2015 Apr 15. doi: 10.1111/pde.12584