Ulcus molle – Prävention

Zur Prävention des Ulcus molle muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Drogenkonsum
    • Gemeinsamer Gebrauch von Drogenbesteck – Erhöht das Risiko für Infektionen durch offene Wunden und Schleimhautkontakt.
  • Sexuelle Übertragung
    • Hauptübertragungsweg von Haemophilus ducreyi – Der Erreger wird durch direkten Schleimhautkontakt übertragen.
    • Promiskuität – Erhöht das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen.
    • Prostitution – Erhöhtes Risiko bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr: Besonders in Regionen mit hoher Prävalenz.
    • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM): Höheres Risiko für sexuell übertragbare Infektionen – Insbesondere bei ungeschütztem Verkehr.
    • Sexuelle Kontakte im Urlaubsland: Erhöhtes Risiko – Besonders in Ländern mit eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung.
    • Ungeschützter Koitus: Verzicht auf Kondome – Erhöht das Infektionsrisiko erheblich.
  • Sexuelle Praktiken mit hohem Risiko der Schleimhautverletzung
    • Z. B. ungeschützter Analverkehr – Erhöht das Risiko von Übertragungen durch Schleimhautverletzungen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention des Ulcus molle muss auf eine Förderung allgemeiner Schutzmaßnahmen geachtet werden.

  • Impfung – Es gibt derzeit keine spezifische Impfung gegen Ulcus molle.
  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A und C, Zink und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure).
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen – Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko von Infektionen.
    • Moderater Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Immunabwehr.
  • Hygienegewohnheiten
    • Verbesserung der persönlichen Hygiene – Regelmäßiges Waschen der Hände und Vermeidung von gemeinsam genutzten persönlichen Gegenständen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, das Ulcus molle frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um dessen Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf Anzeichen wie schmerzhafte Geschwüre im Genitalbereich.
    • Labordiagnostik
      • Direkter Erregernachweis – Mittels PCR oder Kulturverfahren.
  • Schutzmaßnahmen bei Verdacht
    • Isolierung infizierter Personen – Vermeidung enger körperlicher Kontakte während der infektiösen Phase.
    • Nachverfolgung von Kontaktpersonen – Identifikation und Betreuung von Personen, die mit einem Erkrankten in Kontakt waren.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Rezidiven – Antibiotische Therapie mit Azithromycin, Ceftriaxon oder Ciprofloxacin.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Ernährungsberatung – Förderung einer immunstärkenden Ernährung zur Unterstützung der Genesung.
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.