Typhus abdominalis – Symptome – Beschwerden

Typhus abdominalis kann in die folgenden Stadien unterteilt werden:

  • Stadium incrementi (Initialstadium) – lat. incrementum = "Anstieg"
  • Stadium acmes oder Stadium fastigii ‒ lat. fastigium = "Spitze, Gipfel"
  • Stadium decrementi ‒ lat. decrementum = "Abnahme"

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Typhus abdominalis hinweisen:

Stadium incrementi

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Typhus abdominalis im Stadium incrementi und werden oft zuerst bemerkt:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Betroffene fühlen sich allgemein schwach und krank, was bei ca. 70-80 % der Patienten auftritt.
  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Häufig auftretende, dumpfe Kopfschmerzen betreffen ca. 60-70 % der Patienten
  • Durstgefühl: Bei ca. 50 % der Betroffenen tritt ein ausgeprägtes Durstgefühl auf, häufig begleitet von trockenen Schleimhäuten.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Typhus abdominalis im Stadium incrementi:

  • Gliederschmerzen: Betroffene klagen über diffuse Schmerzen in den Gliedmaßen, die bei ca. 60 % der Patienten auftreten.
  • Obstipation (Verstopfung): Ca. 50-60 % der Patienten leiden unter Verstopfung, was ein typisches Zeichen in dieser Phase ist.
  • Subfebrile Temperaturen: Leicht erhöhte Körpertemperaturen (ca. 37,5-38 °C) treten bei ca. 50 % der Patienten auf und sind ein Frühsymptom von Typhus.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Ca. 40 % der Patienten fühlen sich durch die anhaltenden Beschwerden stark erschöpft.
  • Appetitlosigkeit: Ca. 30 % der Betroffenen haben wenig Appetit, was zur allgemeinen Schwäche beiträgt.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Schwächegefühl: Betrifft ca. 40 % der Patienten und ist häufig mit dem allgemeinen Krankheitsgefühl verbunden.

Stadium acmes/Stadium fastigii

Nach ca. einer Woche tritt die Symptomatik auf.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Typhus abdominalis im Stadium acmes (Stadium fastigii) und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kontinuierlich hohes Fieber: Das Fieber erreicht Werte von 39-40 °C und schwankt um maximal 1 °C. Es tritt nach ca. einer Woche auf und betrifft ca. 90 % der Patienten.
  • Bewusstseinseinschränkungen: Ca. 50-60 % der Betroffenen zeigen Anzeichen von Verwirrung oder einer veränderten Bewusstseinslage.
  • Delirium: Bei ca. 30-40 % der Patienten treten Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auf, die auf das hohe Fieber zurückzuführen sind.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Typhus abdominalis im Stadium acmes:

  • Splenomegalie (Milzvergrößerung): Die Milz ist ab der zweiten Krankheitswoche tastbar vergrößert, was bei ca. 60-70 % der Patienten auftritt.
  • Blutig-borkige Schleimhautbeläge: Ca. 40 % der Patienten entwickeln Beläge auf der Schleimhaut, die zu Blutungen führen können.
  • Ulkus am Gaumenbogen: Ein Geschwür im Bereich des Gaumenbogens tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf.
  • Typhuszunge: Die Zunge zeigt einen grau-weißen oder gelblichen Belag in der Mitte, während die Ränder rötlich und frei von Belägen sind. Dies betrifft ca. 30-40 % der Patienten.
  • Roseola typhi: Diese hellroten, stecknadelkopfgroßen Hautveränderungen treten am Körperstamm auf und sind bei ca. 30 % der Patienten sichtbar. Die Hautveränderungen lassen sich mit einem Spatel wegdrücken.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Leukopenie: Ein Rückgang der weißen Blutkörperchen tritt bei ca. 50 % der Patienten auf und schwächt das Immunsystem.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Erschöpfung und Schwäche: Bei ca. 40 % der Patienten treten Müdigkeit und Erschöpfung durch das anhaltende Fieber auf.

Stadium decrementi

Die Symptomatik setzt nach drei bis vier Wochen ein.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Typhus abdominalis im Stadium decrementi und treten nach drei bis vier Wochen ein:

  • Erbsbreiartige Diarrhöen (Durchfälle): Bei ca. 60-70 % der Betroffenen tritt eine typische, breiartige Diarrhö auf, die in Konsistenz und Farbe an Erbsenbrei erinnert.
  • Lytische Entfieberung: Das Fieber sinkt allmählich ab, was als "lytische Entfieberung" bezeichnet wird. Ca. 70 % der Patienten erleben eine langsame Rückkehr zu normalen Temperaturen.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Dehydratation: Durch die anhaltenden Durchfälle kann es bei ca. 30-40 % der Betroffenen zu einem Flüssigkeitsmangel kommen.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Schwächegefühl und Erschöpfung: Ca. 30 % der Patienten berichten über starke Müdigkeit und Schwäche, die durch die lang anhaltende Erkrankung verursacht wird.